Homburg im Ausnahmezustand

Homburg. "Den Kelly? Den hab ich abgehängt." Ein bisschen konnte man dem jungen Mann im Laufdress schon den Stolz anhören. Immerhin: Er hatte Joey Kelly in die Schranken verwiesen. Und der hat sich in Läuferkreisen in den vergangenen Jahren einen Ruf erworben

Homburg. "Den Kelly? Den hab ich abgehängt." Ein bisschen konnte man dem jungen Mann im Laufdress schon den Stolz anhören. Immerhin: Er hatte Joey Kelly in die Schranken verwiesen. Und der hat sich in Läuferkreisen in den vergangenen Jahren einen Ruf erworben. Diese Geschichte gehörte zu den vielen, die gestern nach Ende des neunten Citylaufs anlässlich der Festa Italiana erzählt wurden. Wie schwer oder wie leicht es war, wie man den inneren Schweinehund besiegt hatte, wie "aufregend es war, durch die Menge ins Ziel zu laufen". Und mittendrin: Die Promis des Spendenlaufs, der in diesem Jahr zum ersten Mal in den eigentlichen Citylauf integriert worden war. Paten konnten sich einen Promi aussuchen und für dessen gelaufene Kilometer Geld spenden für einen Kinderspielplatz an der Tagesklinik der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum. Und es kam einiges zusammen. "Die Prominenten haben rund 4000 Euro erlaufen, in der Spendenbox liegen derzeit rund 1800 Euro", ließ Martin Oest, Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, nach Ende des Laufes wissen. Mit Sicherheit dabei ein Zugpferd im prominenten Ringen um benötigte Euros war da vor allem Joey Kelly. Der konnte sich vor dem Start und nach Ende des Laufs vor Autogramm- und Bildwünschen kaum retten. Aber Kelly nahm's wie der echte Medienprofi, der er eben ist. Geduldig posierte er mit Fans vor unzähligen Kameras, schrieb seinen Namen auf nahezu alles, was ihm unter die Nase gehalten wurde.Überhaupt Prominente: Davon gab es an den letzten Tagen der Festa wahrlich genug. Gingen beim Spendenlauf neben Joey Kelly auch Innenminister Stephan Toscani, Stefan Kuntz und Marco Haber vom 1. FC Kaiserslautern oder auch Spieler der Saar-Pfalz-Braves auf die Strecke, so konnte sich auch das Bühnenprogramm auf dem Christian-Weber-Platz in Sachen Glamour-Faktor sehen lassen: Zarrella im Doppelpack, eine Frida in Gold und ein Lombardi als Barde - das hat es in dieser Form beim italienischen Volksfest noch nicht gegeben. Es war in der Tat eines bestens belegte "Pizza Festa Italiana", die die Macher um Silvio Natale und Giuseppe Nardi da aufgetischt hatten. Und viele tausend Gäste wollten sich am Freitag, Samstag und Sonntag ein ordentliches Stück von dieser Spezialität abschneiden.

Mit dem Duo Wingenfelder und Wingenfelder, den Begründern, der den meisten wohl besser bekannten Band "Fury in the Slaugtherhouse", startete die Festa ins Wochenende. Einen Tag später, am Samstag, an gleicher Stelle, sorgte dann Giovanni Zarrella, auch unterstützt von seinem jüngeren Bruder Stefano, für die italenischen Momente. Und eins wurde schnell klar: Seit seiner Zeit bei Bro'Sis hat sich der sympathische und natürlich Sänger zu einem echten Showman entwickelt.

Nicht weniger Show lieferte auch die Band Frida Gold mit Frontfrau Alina Süggeler - vor 4800 Fans und Gästen auf dem bis auf den letzten zulässigen Platz gefüllten Christian-Weber-Platz. "Zeig mir wie Du tanzt", der erste Hit der Band, war dann auch gleich mal eine Aufforderung. Und der gestrige Abend? Der gehörte ganz dem DSDS-Gewinner Pietro Lombardi. Von seinen Fans, aber auch vielen Neugierigen, Stichwort "prominent", erwartet, sorgte der Teenieschwarm für viel Bewegung in der Homburger City - auf schärfste beäugt von den Sicherheitsorganen. Gerade wegen Lombardi hatte man ein spezielles Konzept entwickelt. So wurden unmittelbar vor die Bühne nur Kinder und Jugendliche vorgelassen, ein so genannter "Wellenbrecher" schirmte die Fans nach hinten und gegen den Druck der Erwachsenen Zuhörer ab.

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