"Homburg braucht ein großes Center"

Homburg · Die Stadtratsfraktion der FDP ist sich mit dem Homburger FDP-Vorsitzenden nicht einig in der Bewertung der geplanten Geschäftsansiedlung auf dem Enklerplatz. Nur ein großes ECE-Center könne der Innenstadt helfen.

Homburg. Die FDP-Fraktion im Homburger Stadtrat wehrt sich gegen eine Stellungnahme des Vorsitzenden der Homburger Liberalen, Markus Heigl, wonach die FDP für ein kleinflächiges Einkaufszentrum von höchstens 14 000 Quadratmeter Verkaufsfläche sei (wir berichteten). Diese Aussage entspreche nicht dem Abstimmungsverhalten der FDP-Stadtratsfraktion, wie Ratsmitglied Lucia-Liliana Steinmetz unserer Zeitung mitteilt. "Ein größeres ECE-Zentrum ist unbedingt notwendig, um die Attraktivität von Homburg als Einkaufsstadt auf die umliegenden Ortschaften zu projizieren und somit die große Chance auf Kundenzuwanderung zu sichern." Und weiter: "Eine Größe von 14 000 Quadratmetern halte ich nicht für sinnvoll, denn viele kleine 'Tal-Zentren', wie wir sie schon haben, besetzen nur lukrative Bestlagen. Sie nehmen durch die privilegierte Lage den übrigen Geschäften Umsätze weg und tragen nicht selbst zur Steigerung der Einkaufsattraktivität oder dem Prestige für die City bei."Das Problem stelle hier nicht das ECE selbst dar, sondern die prekäre Verkehrs- und Parkplatzsituation, die Homburg schon ohne das neue Zentrum habe. Mit der Planung dessen drohe ein innerstädtischer Verkehrskollaps - unabhängig von der Größe des Zentrums.

Ein ausgeklügeltes, übergeordnetes Verkehrs- und Parkplatzkonzept sei laut FDP-Fraktion dringend angeraten. "Nur dadurch können wir auch ein eventuelles Absterben gewerblicher Strukturen in den Stadtrandgebieten vermeiden und Homburg in eine angenehme Einkaufsstadt verwandeln. Dafür müssen wir aber den Mut haben, bestehende Strukturen zu überdenken." Homburg müsse als ganzheitliche Stadt betrachtet werden und zwar mit einer attraktiven Fußgängerzone und mit umliegenden gut vernetzten Parkplätzen und fließenden Verkehrswegen. "Es darf nicht sein, dass die gesamte Wirtschaftlichkeit und Verkehrslast auf nur wenige Straßen im absoluten Stadtkern (Talstraße und Kaiserstraße) fokussiert und durch das Aufkommen des ECE zusätzlich belastet wird."

Steinmetz könnte sich auch damit anfreunden, die Talstraße in eine Fußgängerzone umzugestalten, "währenddessen Parkmöglichkeiten in die Peripherie zu verlagern wären". Für sie stehe die Lösung der offensichtlich vorhandenen Kernprobleme der Stadt (Verkehrs- und Parkplatzsituation) im Vordergrund. Die Energie mit der Frage zu verschwenden, ob Homburg ein ECE dieser oder jener Größe brauche beziehungsweise mit welchem Sortiment vertreten sein soll, sei mehr als kontraproduktiv. red

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