Holm-Handkuss zum GeburtstagNur "El Lute" fehlt im Programm

Bosen. Alexander Maurer aus Güdesweiler ist 16 Jahre alt. Nicht gerade im Durchschnittsalter von Schlagerfans. Trotzdem zeigt sein Vater Michael auf ihn, als die Frage nach dem größten Michael-Holm-Fan gestellt wird. Dem jungen Mann blieb keine andere Wahl: "Ich habe immer die Lieder von meinem Vater gehört, und sie haben mir richtig gut gefallen", erzählt Alexander

Bosen. Alexander Maurer aus Güdesweiler ist 16 Jahre alt. Nicht gerade im Durchschnittsalter von Schlagerfans. Trotzdem zeigt sein Vater Michael auf ihn, als die Frage nach dem größten Michael-Holm-Fan gestellt wird. Dem jungen Mann blieb keine andere Wahl: "Ich habe immer die Lieder von meinem Vater gehört, und sie haben mir richtig gut gefallen", erzählt Alexander. Vater Michael hatte das "Meet and Greet" bei der Saarbrücker Zeitung gewonnen. In seiner Bewerbung schrieb er: "Wir, die TG Nippes, trafen uns jeden Samstag, um Michael-Holm-Lieder zu hören und zu singen." Das war in den 60er und 70er Jahren. Auch heute noch "treffen wir uns in regelmäßigen Abständen und pflegen das alte Michael-Holm-Liedgut". Und nun steht Michael Holm vor ihnen. Lässig in schwarzer Hose, schwarzem Jackett und weißem Hemd, in die Ärmel die Initialen "M." und "H." schwarz eingestickt. Der Schlagerstar sowie seine Managerin Christiane Wagner, die übrigens in Völklingen ihr Abitur gemacht hat, setzen sich zu den zehn SZ-Lesern an den Tisch im Bosaarium. Keiner hat spontan eine Frage. Also plaudert der Künstler aus dem Nähkästchen. Erzählt von seinem 15-jährigen Sohn, der im Kloster Ettal zur Schule geht. Und vom Saarland, wo er in den 70er Jahren mindestens zwei Mal pro Jahr bei der Europawelle Saar und dann noch ein paar Mal bei Moderator Dieter Thomas Heck zu Hause war. "Mir gefallen die Natur und die Landschaft hier", verrät er. Die Stimmung lockert sich. Holm ist kaum zu bremsen, redet, lächelt und gestikuliert so wild mit den Händen, dass seine Managerin das Cola-Glas außer Reichweite schiebt. Gewinnerin Christa Gerdung-Recktenwald aus Marpingen will wissen, ob sich in Holms Texten auch seine eigene Lebenssituation widerspiegelt. "Nicht unbedingt die Lebenssituation, aber die Erfahrung", sagt Holm. Die besten Ideen, so erzählt er, kommen bei Liebeskummer: "In Kunst und Kultur geht es doch darum, mit Worten und Melodien zu berühren." "Das spürt man in den Liedern", sagt dazu Marliese Barz aus Nohfelden. Mittlerweile ist es 20.30 Uhr. Wagner stupst den Star von der Seite an: "Noch zehn Minuten!" Holm muss auf die Bühne. Besonders, so erzählt er, freut er sich noch immer, "Mendocino" und "Tränen lügen nicht" zu singen. Und dann nimmt er sich Zeit für Autogramme und Fotos. Er unterschreibt auf seiner neuen CD, auf Autogrammkarten, aber auch auf einer uralten Single, die Gerdung-Recktenwald mitgebracht hat. Siglinde Hinze aus Idar-Oberstein wird eine besondere Ehre zuteil. Ihr gibt Holm einen Handkuss. Denn die 57-Jährige hat an diesem Tag Geburtstag. Bosen. "Tränen lügen nicht" - Michael Holm singt seinen Superhit schon nach einer Stunde und verabschiedet sich von den Tausenden Fans am Bostalsee. Energie- und kraftvoll präsentierte er zuvor seine größten Hits Schlag auf Schlag - von "Mendocino" über "Barfuß im Regen" und "Lady of spain" bis hin zu "Lucille". Auch "Herz aus Gold" von seiner aktuellen CD trug der Künstler vor. Nach "Tränen lügen nicht" ist dann aber doch noch nicht Schluss. Noch mal knapp eine Stunde und drei Zugaben dauert das Konzert. Dabei singt Holm auch Klassiker wie "La Bamba" oder "Twist and Shout". Die "El Lute"-Rufe aus dem Publikum allerdings bewirken nichts. Denn diesen Hit lässt Holm aus. him

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