Hoher Besuch im Bender-Zentrum

Saarbrücken · Der Staatssekretär im Bundesjugendministerium, Lutz Stroppe (CDU), kommt morgen ins Adolf-Bender-Zentrum. Es geht um die mögliche Ausweitung eines vom Bund geförderten Modellprojekts gegen Rechts auf Förderschulen.

Das Adolf-Bender-Zentrum will sein Schulmodellprojekt "Medien für Toleranz und Verständigung" auf Förderschulen ausweiten. Bisher gibt es dieses Projekt, das sich gegen rechtsextremistische Einstellungsmuster richtet, nur für Grundschulen und weiterführende Schulen, wie der Geschäftsführer des Bender-Zentrums, Willi Portz, der SZ mitteilte.

Möglich ist die geplante Ausweitung aber nur, wenn der Bund eine weitere Förderung bewilligt. Bisher ist das noch offen. Mit großer Spannung erwartet man in St. Wendel daher den morgigen Besuch des Staatssekretärs im Bundesjugendministerium, Lutz Stroppe (CDU), im Bender-Zentrum, der sich über das Projekt informieren will. Die jährliche Förderung durch den Bund beträgt bisher rund 100 000 Euro. Hinzu kommen nicht näher bezifferte Beträge vom Land sowie den Landkreisen Saarlouis und St. Wendel, die zugleich regionale Schwerpunkte des landesweit ausgerichteten Projekts sind.

In dem Modellprojekt arbeitet das Bender-Zentrum mit Hilfe von Filmprojekten sowie Workshops zu Mediengestaltung und -konsum mit Kindern und Jugendlichen. Ziel ist es, ihnen das Thema Kinder- und Menschenrechte, den Grundwert Toleranz sowie eine ablehnende Haltung gegenüber Rassismus und Diskriminierung näher zu bringen. Dabei sollen die Kinder laut Portz "eigene Ideen spielerisch-kreativ umsetzen, die Gruppenarbeit selbstständig abstimmen und sich so als verantwortlich handelnde Gestalter wahrnehmen". Zugleich sollen im Zuge des Projekts Chancen, Risiken und ethische Grenzen der Mediennutzung aufzeigt werden.

Zielgruppen sind nach Darstellung des Bender-Zentrums nicht nur Jugendliche - vor allem aus benachteiligten Verhältnissen -, sondern auch Grundschüler ab einem Alter von neun Jahren. Auch junge Leute zwischen 16 und 27 Jahren, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, sowie Fachkräfte im Kinder- und Jugendbereich wie Lehrer, Sozialarbeiter, Pädagogen und Ehrenamtler in der Jugendvereinsarbeit seien eingeladen, sich mit Hilfe des Projekts fortzubilden.

Nach Angaben von Portz soll das seit zweieinhalb Jahren laufende Projekt ab Anfang 2014 verlängert und auf die Förderschulen Lernen und sozial-emotionale Entwicklung als "neuem Schwerpunkt" ausgeweitet werden. In Vorgesprächen hätten bereits einige Förderschulen großes Interesse bekundet.

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