Hohe Wahlbeteiligung in kleinen katholischen Pfarreien

Homburg. Rund 13,5 Prozent der saarpfälzischen und pfälzischen Katholiken in der Diözese Speyer haben sich an den Wahlen der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte beteiligt. Die Wahlbeteiligung sank, wie das Bischöfliche Ordinariat Speyer gegenüber unserer Zeitung erklärte, im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren um rund ein Prozent

Homburg. Rund 13,5 Prozent der saarpfälzischen und pfälzischen Katholiken in der Diözese Speyer haben sich an den Wahlen der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte beteiligt. Die Wahlbeteiligung sank, wie das Bischöfliche Ordinariat Speyer gegenüber unserer Zeitung erklärte, im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren um rund ein Prozent. 2007 hatten 14,6 Prozent der Gläubigen ihre Stimme abgegeben. In den katholischen Gemeinden in Homburg lag die Wahlbeteiligung bei 14,6 Prozent wie zuvor (siehe Info).Das gelte nicht nur für die Projektpfarrei Homburg 1, sondern auch für Maria Geburt Schwarzenacker, Maria Hilf Bruchhof, Maria Himmelfahrt Kirrberg, St. Fronleichnam Homburg und St. Michael Homburg. Für Dekan Pirmin Weber waren bei den Wahlen "zwei Trends erkennbar". In den kleinen Pfarreien ist die Wahlbeteiligung angestiegen. Weber: "Hier gelten die älteren Generationen als Traditionswähler, die regelmäßig wählen gehen." Er nennt St. Josef in Jägersburg und St. Remigius in Beeden. Hingegen war Weber "sehr enttäuscht" über die geringe und zurückgehende Wahlbeteiligung in den größeren Gemeinden. "Ich bin schon sehr überrascht über die schlechten Ergebnisse in St. Andreas und Maria vom Frieden", sagt der katholische Theologe und fügt an: "Leider kann ich auch keinen Trend hin zur Jugend erkennen." Als Entschuldigung wolle er auch nicht anführen, dass die "neue Wahlsatzung etwas spät kam und die Vorbereitungsphase etwas zu schmal und zu kurz war."

Zu der Wahl am Samstag und Sonntag waren rund 500 000 Gläubige in den 346 Pfarreien des Bistums aufgerufen. Bei den "kirchlichen Kommunalwahlen" ging es um 2900 Sitze in Pfarrgemeinderäten und 1900 Sitze in Verwaltungsräten. Während die Verwaltungsräte für das Vermögen der Pfarrei verantwortlich zeichnen, liegt der Schwerpunkt der Arbeit der Pfarrgemeinderäte im seelsorglichen und karitativen Bereich. Gottesdienstvorbereitung, Besuchsdienste und Nachbarschaftshilfe gehören ebenso zu den Aufgaben wie Bildungsarbeit, die Organisation der Pfarrfeste oder die Jugendarbeit. Je nach Größe einer Pfarrei hat ein Pfarrgemeinderat zwischen sechs und 14 Mitglieder, ein Verwaltungsrat zwischen vier und acht Mitglieder.

In den sogenannten Projektpfarreien Germersheim, Kaiserslautern-St. Martin, Homburg-St. Andreas und Queidersbach, die schon jetzt nach den Rahmenrichtlinien von "Gemeindepastoral 2015" arbeiten, gab es eine Premiere. Sie wählten erstmals einen Pfarreirat, einen Verwaltungsrat und mehrere Gemeindeausschüsse und probieren somit die künftige Rätestruktur des Bistums ab 2015 aus. jkn

Foto: B. Reichhart

Auf einen Blick

In der Modellpfarrei Homburg 1 lag die Wahlbeteiligung bei 14,6 Prozent. Die Gläubigen wählten nach dem Gemeindepastoral 2015 einen Pfarreirat, einen Verwaltungsrat und mehrere Gemeindeausschüsse. In St. Andreas Erbach (mit Reiskirchen) ging die Beteilung von 19,5 Prozent im Jahr 2007 auf jetzt 14,6 Prozent zurück. Maria vom Frieden Erbach hat einen Rückgang von 10,2 auf 8,9 Prozent. Zugelegt haben St. Josef in Jägersburg von 18,6 auf jetzt 19,8 und St. Remigius Beeden. Hier stieg die Wahlbeteiligung von 10,3 auf jetzt 16,5 Prozent. jkn

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