Hohe Haftstrafen nach Überfällen auf Spielhallen

Saarbrücken. Die Angeklagten sind zwischen 19 und 25 Jahre alt. Sie hatten in dem mehrmonatigen Strafprozess zugegegeben, dass sie in wechselnder Beteiligung im Jahr 2009 jeweils spät nachts insgesamt fünf Spielhallen in Wadern, Mettlach, Dillingen und St. Wendel überfallen hatten

Saarbrücken. Die Angeklagten sind zwischen 19 und 25 Jahre alt. Sie hatten in dem mehrmonatigen Strafprozess zugegegeben, dass sie in wechselnder Beteiligung im Jahr 2009 jeweils spät nachts insgesamt fünf Spielhallen in Wadern, Mettlach, Dillingen und St. Wendel überfallen hatten. Abhängig von der Zahl und der Schwere ihrer Beteiligung wurden vier der Angeklagten zu Haftstrafen ohne Bewährung zwischen dreieinhalb und sieben Jahren verurteilt. Ein 19-Jähriger, der lediglich bei zwei Überfällen eher am Rande als Fahrer oder Kundschafter mitgemacht hatte, wandert als einziger nicht hinter Gitter. Er kam mit zwei Jahren auf Bewährung davon und muss 200 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Die Idee zu den Raubüberfällen muss Anfang vergangenen Jahres entstanden sein. Plötzlich schwerkriminellOhne ersichtlichen Grund, ohne Not, ohne Anlass und ohne entsprechende kriminelle Vorgeschichte überfiel im Februar 2009 einer der Angeklagten einen Spielsalon in Dillingen, bedrohte die Kassiererin mit einem Messer und erbeutete ein paar Hundert Euro. Der 19-Jährige war gewissermaßen aus dem Nichts heraus in die Schwerkriminalität eingestiegen. In der Folgezeit machten nach und nach auch seine Bekannten mit. Die Taten liefen immer nach dem gleichen Muster ab. Jemand spionierte den Tatort aus. Und wenn die Luft rein war, dann wartete einer im Auto, während mindestens zwei maskierte Männer in den Spielsalon gingen. Dabei steigerte sich von Tat zu Tat das Niveau der Bedrohung und der Gewalt. Beim zweiten Überfall im Juni 2006 und in einer Spielhalle in Wadern bedrohten die Eindringlinge ihre Opfer noch mit (ungeladenen) Schreckschusswaffen. Beim nächsten Raub im August in Mettlach gingen schon drei Männer in den Spielsalon, zwei mit ungeladenen Schusswaffen, einer mit einem Messer mit ausgeklappter Klinge. Nur wenige Tage später in Dillingen schlug einer der maskierten Eindringlinge dann erstmals zu, verpasste dem Kassierer zwei Ohrfeigen. Rund 10 000 Euro BeuteBrutal wurde es dann Ende August in St. Wendel. Dort schlug einer der Angeklagten der Kassiererin mit der Schusswaffe ins Gesicht und zerrte sie zur Kasse. Nur einen Tag später war der Spuk zu Ende. Die Angeklagten wurden festgenommen und kamen in Untersuchungshaft. Bei ihren Raubzügen im Sommer 2009 erbeutete die Bande insgesamt rund zehntausend Euro.

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