Hoffmann will Jagddebatte versachlichen

Saarbrücken. Bei der etwa 3000 Waidmänner und -frauen zählenden Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) kann heute eine neue Ära beginnen. Das Präsidium der VJS hat mit Daniel Hoffmann aus Wadern-Büschfeld einen mit 37 Jahren vergleichsweise jungen Kandidaten für das Amt des Landesjägermeisters vorgeschlagen

Saarbrücken. Bei der etwa 3000 Waidmänner und -frauen zählenden Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) kann heute eine neue Ära beginnen. Das Präsidium der VJS hat mit Daniel Hoffmann aus Wadern-Büschfeld einen mit 37 Jahren vergleichsweise jungen Kandidaten für das Amt des Landesjägermeisters vorgeschlagen. Hoffmann, ein promovierter Diplom-Biogeograph, steht als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Diensten des Instituts für Natur- und Ressourcenschutz der Christian-Albrechts-Uni zu Kiel. Der Jäger betreibt zudem ein Institut für Artenschutz und Wildtierforschung in Wadern. Er soll beim Landesjägertag im Gondwana-Park Landsweiler-Reden die Nachfolge von Rechtsanwalt Andreas Schober antreten. Schober war im Oktober vergangenen Jahres auch für die VJS "überraschend" aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Schober war in der Öffentlichkeit nach seinen Äußerungen zum Waffengesetz in Zusammenhang mit dem Amoklauf eines Schülers in Winnenden umstritten. Der Anwalt hatte sich später in Zusammenhang mit dem von der Jamaika-Regierung geplanten Jagdgesetz ("Jagen nur mit vernünftigem Grund") mit der damaligen Umweltministerin Simone Peter und besonders ihrem Staatssekretär Klaus Borger (beide Grüne) gestritten. Das Jagdgesetz wurde wegen des Widerstands aus CDU- und FDP-Reihen zu einer der Bruchstellen von Jamaika.Hoffmann steuert nun offenbar um. "Ich will die gesamte Diskussion versachlichen. Wir wollen auf der Basis von wissenschaftlichen Daten die jagdlichen Eingriffe in Natur und Landschaft debattieren", sagte Hoffmann gestern der SZ. Die Aufgabe des Jägers sei heute ein zielgerichteter Artenschutz, eine Jagd, die ethische und Tierschutzgesichtspunkte berücksichtige. Er forderte einen Artenschutz in der Fläche statt "Insellösungen" mit kleineren Naturschutzgebieten. "Als Landesjägermeister würde ich mit der Politik und der Öffentlichkeit offene Gespräche suchen", so Hoffmann. In den Naturschutzverbänden BUND und Nabu sieht er Partner, wenn es darum gehe, Windkraftanlagen umweltverträglich in die Landschaft zu fügen. Klare Kante will er aber gegen "radikale Tierschützer" zeigen. Hoffmann hat sich mit seinen Forderungen nach einer "strikten Fuchsbejagung" und der Zustimmung zum Abschuss von Kanadagänsen am Bostalsee bereits den Unmut der Tierschützer zugezogen. Hoffmann bekannte sich zur "Überarbeitung des Jagdgesetzes", wo die Begriffe "Waidgerechtigkeit und Hege neu zu definieren" seien.Foto: VJS

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