Hoffen auf den Dialog mit dem Amtsschimmel

Archivfoto: WiesnerSulzbach. Ingrid Weber lässt nicht locker. Seit Sommer letzten Jahres versucht sie, sich beim Ordnungsamt (Ortspolizeibehörde) der Stadt Sulzbach mit ihrem Problem bemerkbar zu machen. Bisher offenbar vergeblich. Sie wollte angehört werden, weil, wie sie sagt, ein Hund ihren Spaziergang-Radius einengt. Weber selbst hat auch einen Hund - den Pitbull Max

Archivfoto: WiesnerSulzbach. Ingrid Weber lässt nicht locker. Seit Sommer letzten Jahres versucht sie, sich beim Ordnungsamt (Ortspolizeibehörde) der Stadt Sulzbach mit ihrem Problem bemerkbar zu machen. Bisher offenbar vergeblich. Sie wollte angehört werden, weil, wie sie sagt, ein Hund ihren Spaziergang-Radius einengt. Weber selbst hat auch einen Hund - den Pitbull Max. Und dieser wurde von einer argentinischen Dogge attackiert. Der Vorfall ereignete sich im Sulzbacher Stadtpark. Seither meidet Weber dieses Terrain, wenn sie mit ihrem Vierbeiner spazieren geht. Obwohl sie quasi um die Ecke wohnt. Ein weiterer Hundebesitzer hatte 2011 (SZ vom 19. August) zu Protokoll gegeben, dass er sich ebenfalls bedroht fühlt von dem Dogo Argentino, weil man nie wisse, wann er angeleint ist und wann nicht. Das allerdings liegt schon Monate zurück. Ingrid Weber jedenfalls forderte schon im Sommer öffentlich einen Maulkorb für das Tier. Das aber lehnte das Ordnungsamt ab, das damals die Anzeige Webers gegenüber der SZ bestätigte. Für eine solche Anordnung, so hieß es, müssten bestimmte gesetzliche Voraussetzungen erfüllt sein. Und dies sei hier nicht der Fall.

Im Dezember 2011 bekräftigte Amtsleiter Richard Michaely, dass außer diesem einen Fall keine weiteren Vorkommnisse zu verzeichnen seien. Auch habe Frau Weber seit dem SZ-Bericht über die Hunde-Malaise "bis heute nicht mehr bei der Ortspolizeibehörde angerufen". Ingrid Weber widerspricht dieser Darstellung vehement. Mehrmals habe sie versucht, zu einem zuständigen Menschen durchzudringen, es sei ihr aber nicht gelungen.

Im Übrigen sei sie auch von Amts wegen nicht kontaktiert worden, um mal mit ihr über das Problem zu reden. Ansonsten, so sagt die Tierfreundin, gebe es eine Reihe von Hundebesitzern, die sich bisher im Rathaus über die argentinische Dogge zwar nicht beschwerten, gleichwohl dem Tier nicht über den Weg trauten und den Stadtpark meiden würden.

Am Mittwoch haben wir das Herrchen der Dogge telefonisch erreicht. Dass Pitbull Max mit seinem Vierbeiner aneinander geriet, sagt er, sei auf unglückliche Umstände zurückzuführen. Die Tierarzt-Rechnung habe er anstandslos beglichen. Mit anderen Hunden habe sein Haustier noch keine Probleme gehabt oder Stress gemacht. Ansonsten sei sein Hund im Stadtpark immer - ohne Ausnahme - angeleint. Auf diese Feststellung legt der Hundebesitzer gesteigerten Wert. So wie das laut Ortspolizeibehörde auch auf öffentlichen Straßen und in Grünanlagen üblich ist. Wer sich nicht daran hält, so die Stadt-Pressestelle, begehe eine Ordnungswidrigkeit.

Langer Rede kurzer Sinn: Ingrid Weber sowie andere Frauchen und Herrchen können sich offenbar entspannt zurücklehnen und ihre Lieblinge im Park spazieren führen. mh

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