Hoffen auf das Sommermärchen

Köllertal. Die Endrunde der sechsten Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland ausgetragen. Dabei wollen die deutschen Frauen zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Dass in den nächsten Wochen alle fußballbegeisterten Frauen im Stadion oder am Fernseher dabei sein werden, dürfte klar sein

Köllertal. Die Endrunde der sechsten Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland ausgetragen. Dabei wollen die deutschen Frauen zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Dass in den nächsten Wochen alle fußballbegeisterten Frauen im Stadion oder am Fernseher dabei sein werden, dürfte klar sein.Doch wie stehen die Männer dazu? Wir haben uns im Köllertal bei Spielern, Trainern und Funktionären umgehört. Das Fazit: Es wird nicht nur beim männlichen Daumendrücken bleiben - auch wenn die Frauen-WM nicht ganz so grell, laut und bunt werden wird, wie das "Sommermärchen 2006" oder die WM 2010 in Südafrika.

Nico Karges (25, Heusweiler) gibt zu, dass er kein großer Fan des Frauenfußballs ist: "Die Entwicklung in den letzten Jahren ist zwar enorm, aber aufgrund der körperlichen Voraussetzungen fehlt noch einiges, um das Ganze mit Herrenfußball zu vergleichen." Er wird sich deshalb auch keine Vorrundenspiele anschauen, sagt aber: "Ich hoffe, dass die deutsche Mannschaft sehr weit kommt. Dann werde ich die Endrunde wohl gemeinsam mit Freunden im Fernsehen verfolgen." Michael Weber (48, Köllerbach) hingegen will sich alle Spiele im TV ansehen, denn: "Unsere Damen spielen einen attraktiven und erfolgreichen Fußball." Webers Haus in der Kyllbergstraße wird während der WM beflaggt sein. Doch daran sind die Mädels im Hause Schuld: "Meine Töchter schminken sich die Deutschlandfarben ins Gesicht und sie werden eine Fahne aus dem Fenster hängen", erklärt Michael Weber. Andreas Kasper (27, Heusweiler) nennt den Frauenfußball "eine äußerst sehenswerte Alternative zum Männerfußball". Deshalb will er sich auch alle Spiele anschauen. "Aber nicht beim Public Viewing, Couch ist viel gemütlicher", lacht Kasper, der bei jedem Spiel Deutschlands ein Nationaltrikot tragen wird. Nils Brehme (23, Walpershofen) gibt zu, dass er kein Experte in Sachen Frauenfußball ist. Dennoch: "Ich finde es schön, dass Frauenfußball immer mehr an Popularität gewinnt. Und die WM im Fernsehen schaue ich mir auf jeden Fall an, da solch ein Ereignis nicht an der Tagesordnung ist. Mit Freunden im engen Kreis werde ich das eine oder andere Spiel sogar im Deutschland-Trikot verfolgen."

Frederic Dittgen (78, Walpershofen) hat schon in seiner Zeit als Vorsitzender der Sportfreunde Obersalbach den Frauenfußball gefördert. "Seither bin ich ein großer Fan. Die Frauen spielen einen viel schöneren Fußball als die Männer. Und auf die WM bin ich ganz heiß", erklärt er. Ganz anders Axel Schon (48, Walpershofen), der als Torjäger ein ganz Großer war. Doch vom Frauenfußball hält er nicht so viel: "Man kann es sich mal anschauen, es muss aber nicht sein." Bei der WM wird er trotzdem mal einen Blick riskieren. "Aber nur auf die Spiele der Deutschen. Public Viewing und deutsche Anhängerzeichen bei der Frauen-Weltmeisterschaft - das geht gar nicht", betont Axel Schon.

Auf einen Blick

Die Tipps der Experten:Nico Karges: "Weltmeister wird die deutsche Mannschaft. Wir haben seit Jahren das beste Team und sind eine absolute Turniermannschaft. Es wird schwer, Deutschland zu schlagen."

Michael Weber: "Natürlich wird Deutschland Weltmeister."

Andreas Kasper: "Deutschland wird Weltmeister, das ist keine Frage." Nils Brehme: "Die USA und Deutschland werden es unter sich ausmachen. Aber ich bin mir sicher, dass die Unterstützung der Fans im eigenen Land noch mal einen extra Schub geben wird."

Frederic Dittgen: "Ins Endspiel kommen wir bestimmt. Dort werden wir wohl auf die USA treffen. An Brasilien glaube ich nicht." Axel Schon: "Ich denke, dass es Deutschland schafft." Heiko Frevel: Ich tippe auf Deutschland." dg

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