Hochwasserlage bleibt angespannt

Blieskastel. Grau, trüb, windig und regnerisch präsentierte sich am Freitagnachmittag die Stadt Blieskastel, als die saarländische Umweltministerin Simone Peter im Rathaus eintraf, um sich ein Bild von der Hochwasserlage in der Barockstadt zu machen. Da stand der Pegel der Blies in Blieskastel bei 2,60 Metern, keine Gefahr für die Altstadt

 Nicht so stark wie vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) befürchtet, stieg die Blies. Hier die Wassermassen am Freitagnachmittag am Ortsausgang von Webenheim. Die Bewohner bleiben aber aufs Hochwasser vorbereitet. Foto: Becker&Bredel

Nicht so stark wie vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) befürchtet, stieg die Blies. Hier die Wassermassen am Freitagnachmittag am Ortsausgang von Webenheim. Die Bewohner bleiben aber aufs Hochwasser vorbereitet. Foto: Becker&Bredel

Blieskastel. Grau, trüb, windig und regnerisch präsentierte sich am Freitagnachmittag die Stadt Blieskastel, als die saarländische Umweltministerin Simone Peter im Rathaus eintraf, um sich ein Bild von der Hochwasserlage in der Barockstadt zu machen. Da stand der Pegel der Blies in Blieskastel bei 2,60 Metern, keine Gefahr für die Altstadt. Das Hochwasser für Blieskastel war in der Nacht zum Freitag ausgeblieben. Doch viele Bürger und Geschäftsleute hatten sich vorbereitet. Allenthalben sah man Sandsäcke vor den Türen liegen, auch am Blieskasteler Rathaus. Die Bank1Saar am Paradeplatz hatte gegen zehn Uhr geschlossen, ließ nur noch Kunden an ihre Schließfächer. Möbel und der Tresor wurden vorsorglich abtransportiert. Dass der vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) vorausgesagte Pegelstand von annähernd 3,50 Metern in der Nacht zum Freitag ausgeblieben war, führte die Umweltministerin darauf zurück, dass diesmal die Prognosen auf drei Faktoren beruhten, die nicht einfach zu berechnen waren: schneller Anstieg der Temperaturen, Schneeschmelze und Stärke der Regenfälle. "Durch die insgesamt deutlich schwächer als vorhergesagten Regenfälle hat sich der Pegel bislang deutlich günstiger entwickelt als von den Experten vorausgesagt. Die gröbsten Regenfälle gingen übers Nordsaarland hinweg", so die Ministerin. Da sei auch die 24 Stunden-Prognose nicht genau gewesen. Für eine Entwarnung sei es aber zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh.

 Die Auenlandschaft zwischen Wörschweiler, Ingweiler bis nach Blieskastel gleicht einer Seenlandschaft. Foto: Becker&Bredel

Die Auenlandschaft zwischen Wörschweiler, Ingweiler bis nach Blieskastel gleicht einer Seenlandschaft. Foto: Becker&Bredel

Am Donnerstagnachmittag hatte die Stadt auf die Wettervorhersagen reagiert, Bürger und Geschäftsleute in der Altstadt gewarnt. Die Blieskasteler Gewerbevereinsvorsitzende Brigitte Gode bestätigte, dass sie am Donnerstagnachmittag von der Stadt die Nachricht der Hochwassergefahr erhalten hat. "Diese Warnung habe ich dann umgehend an unsere Mitglieder weitergemailt", so Gode im SZ-Gespräch. Bereits bei Prognosen von drei Metern Pegelstand reagiert die Stadt umgehend mit einem Krisenstab, obwohl Gefahr für die Altstadt erst bei über vier Metern besteht, hieß es gestern. Für den Freitagabend war wieder ein Gespräch des Krisenstabs mit Hilfskräften wie Polizei und Feuerwehren unter Leitung von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener anberaumt. Rund 1000 Sandsäcke waren bis Freitagnachmittag an Bürger und Geschäftsleute ausgeben worden. "Die Daten, die wir jetzt in dieser Hochwassergefahrensituation sammeln, sind für die Zukunft wichtig. Diese genauen Informationen, die wir zu einer Kartierung nutzen, erhalten wir nur im Echtfall", so Faber-Wegener. Für die Nacht zum Samstag prognostizierte das LUA gestern den höchsten Pegelstand der Blies auf 3,30 Metern.

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