Hochwasser-Warnung an der Nied

Rehlingen-Siersburg. Wasser, viel Wasser - von oben und von unten, flüssig und gefroren - ließ gestern die Nied mächtig anschwellen. Von seinem Mittel von 60 Zentimetern stieg der Pegel in Niedaltdorf von Mitternacht bis gestern Abend 22 Uhr auf 3,19 Meter an: auf mehr als das Fünffache

Rehlingen-Siersburg. Wasser, viel Wasser - von oben und von unten, flüssig und gefroren - ließ gestern die Nied mächtig anschwellen. Von seinem Mittel von 60 Zentimetern stieg der Pegel in Niedaltdorf von Mitternacht bis gestern Abend 22 Uhr auf 3,19 Meter an: auf mehr als das Fünffache. Damit übertrafen die Fluten noch die morgendliche Prognose von 2,50 Metern des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA), das gestern für die Nied zunächst als einzigen Fluss im Saarland eine Hochwasserwarnung herausgab (später kam die Blies hinzu). Bernd Kammer vom Hochwasser-Meldediensts des LUA prüfte zunächst einmal, ob die gemessenen Werte überhaupt stimmten. "Der Pegel steigt noch, wenn auch langsamer", sagte er gestern Abend, "er kann sich auf hohem Niveau halten. Für Donnerstag ist wenig Niederschlag angekündigt, am Freitag soll es wieder regnen." Sprunghafter AnstiegAusgewirkt hatte sich der Dauerregen - am Dienstag waren im Saarland binnen 24 Stunden zwischen zehn und 25 Liter pro Quadratmeter gefallen und auch gestern regnet es fast durchgehend. Durch den Regen und gestiegene Temperaturen schmolz auch all der Schnee, der gerade erst eine bis zu 30 Zentimeter dicke Decke gebildet hatte. In Lothringen stieg die Nied bis sieben Uhr früh langsam, dann aber sprunghaft an, von 1,0 Meter am Pegel Varize auf 3,6 Meter gestern um 22 Uhr. Es schwappt also heute früh noch einiges Wasser über die Grenze.Keine Schäden gemeldetIn Niedaltdorf, wo Remel und Ihner Bach noch hinzufließen, waren die Felder unterhalb der Pfarrkirche überschwemmt. Die Gemeindeverwaltung verzeichnete keine Schäden. Gerhard Müller vom Umweltamt sagte: "Wir haben das Glück, dass der Großteil der Niedaue unbebaut ist. Betroffen sind in erster Linie Feld- und Wirtschaftswege. Die Rad- und Fußwege am Fluss mussten wir sperren, wie den Verbindungsweg zwischen Siersburg und Hemmersdorf." Auch die Brücke am Campingplatz zwischen Büren und Siersdorf dürfte gesperrt werden, weil die Zuwege unter Wasser stehen, wenn die Fluten weiter zunehmen. Mitarbeiter des Bauhofs fuhren rund, um nach problematischen Stellen Ausschau zu halten. Dessen stellvertretender Leiter Jürgen Ferner war nicht besorgt: "Vor Weihnachten hatten wir ein Hochwasser, das hat nicht gereicht, um die Brücke zu erreichen. Es müsste extrem werden, um den Campingplatz zu fluten." Bei Gebäuden sei in erster Linie der Zugang zur Wackenmühle in Hemmersdorf betroffen, eventuell bei noch mehr Wasser auch die Niedmühle in Eimersdorf.

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