Projekt verbindet Präsenz- und Online-Lehre Renommierter Preis für Medizinlehre an der Saar-Uni

Saarbrücken · Das Zentrum Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes wird mit dem Projektpreis zur Weiterentwicklung der Lehre ausgezeichnet. Der Preis gilt als einer der renommiertesten Preise im deutschsprachigen Raum für die Lehre im Fach Medizin.

 Blended Learning, das verschiedene Lehr- und Medienformen miteinander vermischt, gibt es schon länger. In der Medizin dagegen ist es neu.

Blended Learning, das verschiedene Lehr- und Medienformen miteinander vermischt, gibt es schon länger. In der Medizin dagegen ist es neu.

Foto: Universität des Saarlandes/Oliver Dietze/Oliver Dietze

Ein Projekt des Zentrums Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes hat einen der renommiertesten Preise im deutschsprachigen Raum für die Lehre im Fach Medizin erhalten. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Kompetenzorientiertes Blended-Learning in der Allgemeinmedizin, in Kooperation mit Amboss und dem IMPP“. Beim „Blended Learning“ geht es um die Vermischung von Präsenz- und Online-Lehrformaten.

Nun hat das Projekt den Projektpreis zur Weiterentwicklung der Lehre der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) erhalten. Die GMA ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Forschung, Lehre und Praxis des Gesundheitswesens und nach eigenen Angaben „das größte deutschsprachige Netzwerk zum wissenschaftlichen und praktischen Austausch auf dem Gebiet der Aus-, Fort- und Weiterbildung in Medizin und Gesundheitsberufen“.

Blended Learning, das verschiedene Lehr- und Medienformen miteinander vermischt, gibt es schon länger. In der Medizin dagegen ist es neu. Es läuft seit dem Wintersemester 2020/21 an der Medizinischen Fakultät als breiter Pilotversuch am Zentrum Allgemeinmedizin. „Wir schauen uns einen Arbeitsprozess im Ganzen an: Was muss ein Student können, wenn er später als Hausarzt tätig sein will?“, erläutert Fabian Dupont, der am Zentrum Allgemeinmedizin als Projektleiter die Lehre weiterentwickelt. Über das reine Wissen hinaus, das ein Allgemeinmediziner mitbringen muss, wenn ein Patient beispielsweise über Bauchschmerzen klagt, braucht er kommunikative Fähigkeiten, Einfühlungsvermögen und methodisches Wissen: Hat der Patient nur das Falsche zu Mittag gegessen oder steckt etwas Ernstes dahinter?

Daher lernen angehende Mediziner die Inhalte in der Allgemeinmedizin künftig nicht nur als Faktenwissen, sondern auch am lebenden Objekt. So gibt es jedes Semester 72 Kleinstgruppen, die an Patientensimulationen mit Schauspielern lernen. Darin stellen professionelle Schauspieler eine typische Krankheitsgeschichte nach.

Ein drittes und wichtiges Standbein des Projekts ist die Kooperation mit dem renommierten Amboss-Verlag, dem größten deutschsprachigen medizinischen Fachverlag, sowie dem IMPP, dem Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen, das bundesweit einheitlich die Prüfungen in den Fächern Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Psychotherapie entwickelt.

Preisträger und Projektleiter Fabian Dupont erklärt: „Der Preis bestärkt uns in unserer Arbeit, und wir hoffen, dass wir gemeinsam mit den Studierenden, Dozenten und der Universität die Lehre für die Ärztinnen und Ärzte von morgen auch in Zukunft verbessern können.“ Der Preis wird am 17. September im Rahmen des jährlichen Kongresses der GMA in Zürich vergeben.

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