Erasmus und Auslandsstudium Wie sich der Brexit aufs Studium auswirken könnte

Berlin/Bonn · Wer in Großbritannien studieren will, ist verunsichert. Vorerst ändert sich nichts, wie es ab 2021 weitergeht ist vielfach noch unklar.

 Ob und wie lange es nach dem Brexit noch eine Erasmus-Förderung für Aufenthalte im Vereinigten Königreich geben wird, ist noch unklar.

Ob und wie lange es nach dem Brexit noch eine Erasmus-Förderung für Aufenthalte im Vereinigten Königreich geben wird, ist noch unklar.

Foto: dpa-tmn/Uwe Anspach

Wie geht es mit dem Austauschprogramm Erasmus nach dem Brexit weiter und was ändert sich für junge EU-Bürger, die ihr gesamtes Studium in Großbritannien und Nordirland absolvieren? Viele sind derzeit unsicher, ob sie noch eine Förderung erhalten können und ob ein Studium im Vereinigten Königreich noch finanzierbar ist.

Bis Ende 2020 bleibt beim Erasmus-Austausch erst einmal alles beim Alten, erklärt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD). In den Bedingungen des Ausstiegsabkommens ist festgelegt, dass das Vereinigte Königreich weiterhin am laufenden Erasmus plus-Programm (2014 bis 2020) teilnimmt. Bis zu dessen Ende wird es laut DAAD für bewilligte Projekte keine Änderungen geben. Das gilt über die gesamte Laufzeit, bei einigen Mobilitätsprojekten demnach bis Juni 2022.

Wie und ob das Vereinigte Königreich am Nachfolge-Programm teilnehmen wird, ist laut DAAD bisher noch unklar. Ähnlich wie Norwegen, Liechtenstein oder Island könnte auch das Vereinigte Königreich ein Erasmus-Programmland außerhalb der EU werden. Dazu seien aber weitere Verhandlungen nötig.

Wer bereits im Vereinigten Königreich studiert, kann das auch weiter tun. EU-Studierende müssen aber bis zum 30. Juni 2021 den sogenannten „Settled Status“ beantragen, einen Nachweis, dass sie sich legal dort aufhalten, erklärt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Studienleistungen, die im Vereinigten Königreich erbracht werden, werden auch nach dem Brexit weiterhin in Deutschland anerkannt.

 Erasmus-Studierende sind von den anfallenden Studiengebühren im Vereinigten Königreich befreit und werden es im laufenden Programm auch bleiben, erklärt das BMBF. Andere Studierende aus EU-Ländern zahlen bislang einen ermäßigten Satz. Die britische Regierung hat zugesagt, dass für alle, die noch bis zum Wintersemester 2020 und 2021 ein Studium in Großbritannien aufnehmen, diese Regelung bis zu ihrem Abschluss beibehalten werden sollen. Gleiches gilt für Schottland, Nordirland und Wales. Wie es danach weitergeht ist noch unklar.

(dpa)
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