Homburger Forschungsergebnis Forscher finden Auslöser für Herzmuskelentzündung

Homburg · Forscher der Uni Homburg haben die Ursache für sehr seltene Herzmuskelentzündungen nach Covid-Impfungen ermittelt.

Ein anatomisches Modell des menschlichen Herzens: Nach Covid-Impfungen kann es sehr selten zu Herzmuskelentzündungen kommen.

Ein anatomisches Modell des menschlichen Herzens: Nach Covid-Impfungen kann es sehr selten zu Herzmuskelentzündungen kommen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

(red) Einem multidisziplinären Forscherteam verschiedener Universitäten und kardiologischer Kliniken in Deutschland und Israel – darunter die Innere Medizin und Kardiologie des Homburger Uni-Klinikums – ist es gelungen, einen Mechanismus bei der Entstehung von sehr seltenen Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) nach mRNA-Impfungen gegen Covid aufzudecken. Die Forschungsergebnisse wurden nun im renommierten Fachjournal „New England Journal of Medicine“ publiziert, teilt die Universität des Saarlandes mit.

In der aktuellen Studie wurden Blutproben von Patienten (14 bis 79 Jahre) mit Herzmuskelentzündung analysiert. Insbesondere bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern konnten Autoantikörper gegen einen körpereigenen Entzündungshemmer namens Interleukin-1-Rezepetor-Antagonist nachgewiesen werden. Ist die Interleukin-1-Ausschüttung zu hoch, können entzündliche Erkrankungen entstehen. Interleukin-1 (IL-1) ist ein wichtiger Botenstoff, der bei Infekten an der Alarmierung und Mobilisierung des Immunsystems beteiligt ist – er bewirkt beispielsweise Fieber.

Bei dem Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten (IL-1-Ra) handelt es sich um einen solchen natürlichen Gegenspieler, der die Andockstelle für IL-1 auf der Zelloberfläche wie ein Stöpsel blockieren und damit den Signalweg abschalten kann.

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