Uniklinikum will Zentrum für Gendermedizin gründen „Frauen werden bis heute oft überdosiert“

Homburg · Lange Zeit galt der männliche Körper als Norm. Eine von vielen Folgen: Frauen werden medikamentös bis heute zu hoch dosiert. An der Homburger Uni-Klinik will man sich deswegen nun verstärkt mit einem neuen Zentrum der Gendermedizin widmen. Was durch die Forschung erreicht werden soll.

Links im Bild das Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM), rechts daneben das neue Präklinische Zentrum für Molekulare Signalverarbeitung (PZMS).

Links im Bild das Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM), rechts daneben das neue Präklinische Zentrum für Molekulare Signalverarbeitung (PZMS).

Foto: Oliver Dietze

Frauen erkranken dreimal so häufig wie Männer an Multipler Sklerose und Osteoporose. Sie leiden eher an Alzheimer oder Migräne. Auch sind Frauen eher von Long Covid betroffen. Medizinisch unstrittig ist, dass es „geschlechtssensible Erkrankungen“ gibt, wie es im Fachjargon heißt. Überdies kann sich dasselbe Krankheitsbild bei Männern und Frauen ganz unterschiedlich darstellen. Bestes Beispiel: Herzinfarkt. Während bei Männern Brust- und Armschmerzen typische Symptome sind, überwiegen bei Frauen Übelkeit und Erbrechen.