Start-Up Klar2O Er will Trinkwasser von Mikroplastik befreien

Saarbrücken · Fähzan Ahmad möchte Trinkwasser mit einem Filter von Plastikteilchen befreien.

 Noch ein Prototyp, bald in Serie: Fähzan Ahmad zeigt einen Filter, der Mikro- und Nanoplastik aus dem Trinkwasser herausfiltern kann.

Noch ein Prototyp, bald in Serie: Fähzan Ahmad zeigt einen Filter, der Mikro- und Nanoplastik aus dem Trinkwasser herausfiltern kann.

Foto: UDS

Fähzan Ahmad möchte Trinkwasser umweltfreundlich mit einem Filter von Kleinst-Plastikteilen befreien. Plastik ist praktisch – und deshalb praktisch überall zu finden. Weil Plastik aber von Mikroorganismen nach heutigem Wissensstand nicht abgebaut werden kann, verschwindet es nicht wirklich, sondern zerbröselt nur. In den tiefsten Regionen der Ozeane ist solcher Plastikmüll ebenso zu finden wie auf dem Acker nebenan. Sogar bis in aus aufbereitetem Wasser gewonnenes Trinkwasser sind die mikroskopischen Krümel gelangt.

Schon während seines Studiums der Biotechnologie an der Saar-Uni fällt Ahmad auf, dass Körperzellen auf Mikroplastik reagieren: „Ich finde es besorgniserregend zu wissen, dass kleinste Kunststoffteilchen in das menschliche Gewebe eindringen und sich anreichern“, erklärt er. Sein Wasserfilter soll das verhindern. Um ihn zur Marktreife zu bringen, hat Ahmad 2019 an der Universität des Saarlandes das Unternehmen Klar2O gegründet.

Die Kontakstelle für Wissens- und Technologietransfer der Saar-Uni unterstützte den jungen Unternehmer dabei. Der Firmenname Klar2O steht für das Vorhaben: Klares Wasser, abgekürzt mit der chemischen Formel des Wassermoleküls. „Inzwischen bauen wir den dritten Prototypen“, erklärt Ahmad. Wirkungsvoll sei der Filter, weil er Kräfte nutze, die auf bestimmte Teile der winzigen Kunststoff-Moleküle wirkten. Die Wirkung seines Filters hat laut Uni-Mitteilung eine unabhängige Prüfstelle bestätigt. Mittlerweile habe eine Gesellschaft 100 000 Euro in Klar2O investiert und eine Million Euro zusätzlich versprochen, sobald der dritte Prototyp fertiggestellt ist. Wenig später soll dann die Serienproduktion der Wasserfilter anlaufen.

„Der Erfolg von Klar2O zeigt, dass nicht immer Software, Internet und Digitalisierung das Geschäftsmodell sein muss“, erklärt Gründungsberater Moritz Bender von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes.

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