Deutsches Zentrum für Hochschulentwicklung Studierende ohne Abitur sind genauso erfolgreich
Hannover · Die Abschlussnoten von Studierenden ohne Abitur unterscheiden sich kaum von denen der Studierenden mit dieser formalen Qualifikation. Das hat eine bundesweite Untersuchung zum Studienerfolg und den Leistungen von Studierenden ohne Abitur des Deutschen Zentrums für Hochschulentwicklung und der Humboldt-Universität in Berlin ergeben.
Demnach können Studierende, die über eine berufliche Qualifikation an die Hochschule kommen, ebenso erfolgreich sein wie ihre Kommilitonen, die bis zum Studium den traditionellen Bildungsweg beschritten haben.
Die Abbrecherquoten sind allerdings bei beruflich Qualifizierten deutlich höher. Laut Untersuchung liegt das vor allem daran, dass der Anteil derer, die ein Fernstudium aufnehmen, hier ebenfalls höher ist. Ohne Fernstudiengänge ist die Abbruchquote bei beruflich Qualifizierten weniger hoch als bei denen, die auf dem zweiten Bildungsweg an die Hochschule gelangt sind (31 Prozent zu 35 Prozent). Auch bei den Studierenden, die eine berufliche Schule besucht haben, gibt es rund 30 Prozent Abbrecher. Von den Abiturienten, die vom Gymnasium, der Gesamtschule oder einem Fachgymnasium kommen, gehen nur 19 Prozent ohne einen Abschluss aus dem Studium.
Nachdem im Jahr 2009 mit einem Beschluss der Kultusministerkonferenz der Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte deutlich erleichtert wurde, stieg die Zahl der Studierenden ohne Abi stark an. Derzeit sind rund 60 000 beruflich Qualifizierte an den deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das erklärt das Centrum für Hochschulentwicklung.
Das DZHW gibt bei den positiven Ergebnissen zu bedenken, das vor allem besonders motivierte und leistungsstarke Berufstätige ein Studium aufnehmen.
