Spitzenforschung wartet auf Milliarden

Berlin · Spitzenforschung in Deutschland soll weiter gefördert werden: Eine Fortsetzung der Exzellenzinitiative für weitere zehn Jahre ist im Grundsatz beschlossen. Doch die Details sind noch nicht ausgehandelt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft mahnt zur Eile.

Bei der geplanten Fortsetzung der Exzellenzinitiative für die Spitzenforschung mahnt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Eile. Das Warten auf die konkreten Beschlüsse von Bund und Ländern führe in der Wissenschaft zu wachsender Nervosität, beklagte DFG-Präsident Peter Strohschneider am Montag in Berlin . Er sprach von wachsendem Zeit- und steigendem Erwartungsdruck und warb für eine Lösung bis Juni. Im nächsten halben Jahr müssten Bund und Länder zueinander finden.

Die milliardenschwere Exzellenzinitiative zur Förderung der Spitzenforschung und zum Aufbau von Elite-Universitäten gibt es seit 2005. Die aktuelle Förderperiode läuft 2017 aus, doch eine Verlängerung um weitere zehn Jahre ist im Grundsatz schon beschlossen. Die Details müssen allerdings noch zwischen Bund und Ländern ausgehandelt werden. Ende des Monats kommt aber zunächst einmal der Bericht einer Expertenkommission um den Forschungsmanager Dieter Imboden, der die bisherige Exzellenzinitiative einer Bewertung unterziehen sollte.

Strohschneider machte sich dafür stark, die Schwächen der bisherigen Förderung zu beseitigen. Notwendig sei unter anderem mehr Flexibilität, etwa bei Laufzeiten und Fördervolumen. Die Förderinstrumente müssten sich an den Belangen der Forschung ausrichten, nicht umgekehrt. Darüber hinaus forderte der DFG-Chef ein "wissenschaftsgeleitetes Entscheidungssystem": Bei der Entscheidung über die Zuteilung von Fördergeldern müsse die wissenschaftliche Qualität der Forschungsprojekte Vorrang haben vor politischen oder regionalen Kriterien.

Die ersten Verträge zur Exzellenzinitiative waren vor elf Jahren mit einem Gesamtvolumen von 1,9 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Im Juni 2009 vereinbarten Bund und Länder eine Fortsetzung mit insgesamt 2,7 Milliarden Euro an Fördermitteln. DFG-Präsident Strohschneider versicherte, das damals beschlossene Förderinstrument habe das deutsche Hochschulsystem deutlich leistungsfähiger gemacht.

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