25 Jahre Computerlinguistik Saarbrücker Pioniere der Sprachsteuerung

Saarbrücken · Computerlinguisten an der Universität des Saarlandes feiern 25-jähriges Bestehen des Studiengangs.

 Computerlinguistik-Studenten (von links: Roland Roller, Thomas Horf, Sabrina Wilske) haben einen sprechenden Barmixer aus Legosteinen entwickelt.

Computerlinguistik-Studenten (von links: Roland Roller, Thomas Horf, Sabrina Wilske) haben einen sprechenden Barmixer aus Legosteinen entwickelt.

Foto: Uwe Bellhaeuser

(lec) Sprachgesteuerte Computer gelten als eine der wichtigsten Technologien der Zukunft. Schon heute sind von Apples Siri bis zu Alexa von Amazon viele Anwendungen im Handel, die Geräte aufs Wort hören lassen. An der Universität des Saarlandes wird im Fach Computerlinguistik seit einem Vierteljahrhundert an den theo­retischen Grundlagen dieser Technik geforscht. Zum Jubiläum trafen sich Absolventen und Dozenten des Fachbereichs in Saarbrücken.

Extra aus Zürich angereist war der Schweizer Sascha Brawer, der als einer der Ersten den Studiengang Computerlinguistik an der Saar-Uni durchlaufen hat. Der heute 45-Jährige hat nach seinem Studium unter anderem im Silicon Valley gearbeitet und ist jetzt bei Google in der Schweiz angestellt. Von Jugend an interessierte sich Brawer für Sprache und für Informatik und hatte den Wunsch, beides in seinem Studium zu kombinieren. Weil das zu dieser Zeit fast nur in Saarbrücken möglich war, kam er Mitte der 90er Jahre ins Saarland.

„Die Zeit an der Saar-Uni war toll“, sagt Brawer. „Es gab ein exzellentes Betreuungsverhältnis und man konnte sich ganz auf sein Studium konzentrieren.“ Nicht zuletzt dem Pioniercharakter des Studiengangs habe er es zu verdanken gehabt, dass er noch während seines Studiums ein Praktikum bei Apple in Amerika machen konnte, aus dem heraus auch seine Diplomarbeit entstanden ist.

Die theoretischen Grundlagen, mit denen Brawer sich in seinem Studium auseinandergesetzt hat, sind inzwischen im praktischen Alltag angekommen. „Ich finde es faszinierend, dass Anwendungen, die uns im Studium utopisch schienen, heute selbstverständlich sind“, sagt Brawer. Davon hat er etwa bei einem Aufenthalt in Japan selbst profitiert. Er konnte weder die Sprache sprechen, noch die japanischen Schriftzeichen entziffern. Mit einem automatischen Übersetzungsprogramm auf seinem Smartphone, das auf Erkenntnissen der Computerlinguisten beruht, kam er im japanischen Alltag aber trotzdem zurecht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort