Saar-Wissenschaftler erforschen, was die Ägypter schon wussten

Saarbrücken. Beim Bau ihrer Pyramiden mussten die alten Ägypter riesige Steinquader über den Sand transportieren. Damit sich die Kolosse besser bewegen ließen, befeuchteten sie den Sand zuvor mit Wasser

Saarbrücken. Beim Bau ihrer Pyramiden mussten die alten Ägypter riesige Steinquader über den Sand transportieren. Damit sich die Kolosse besser bewegen ließen, befeuchteten sie den Sand zuvor mit Wasser. Fast viertausend Jahre später haben Forscher der Universität des Saarlandes gezeigt, dass feuchter Sand tatsächlich einfacher zu verformen ist, sobald die auf ihn einwirkende Kraft eine gewisse Grenze - die sogenannte Fließgrenze - überschritten hat. Dazu haben die Wissenschaftler um Physik-Professor Christian Wagner eine spezielle Zelle konstruiert, mit der sich die Kraft messen lässt, die man benötigt, um Sand durch eine Röhre zu drücken. "Im feuchten Sand halten die Wassertröpfchen die Sandkörner durch Kapillarbrücken zusammen, es bilden sich kleine Sandklümpchen", erläutert Wagner. "Deshalb lassen sich auch nur aus feuchtem Sand Burgen bauen." Umso schwieriger sei die Vorstellung, dass angefeuchteter Sand leichter fließt. "Der Grund ist, dass sich zwischen den Sandklümpchen größere Luftlöcher befinden, die den Sand-Agglomeraten größere Bewegungsfreiheit erlauben", so Wagner. Auf diese Weise könnte Transportenergie eingespart werden. Die Ergebnisse ließen sich auch auf alle anderen Granulate, wie Pulver oder Baumaterialien für den Straßenbau, übertragen, bei deren Verarbeitung weltweit riesige Energiemengen verbraucht werden. red

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