Wie sauber ist mein Diesel? Wie Forscher der Saar-Uni Abgas-Schwindel bekämpfen wollen – und wie Sie die Technik im eigenen Auto testen können

Saarbrücken · Informatiker der Saar-Uni haben ein Messverfahren vorgestellt, mit dem Autofahrer den Schadstoffausstoß ihres Dieselmotors selbst bestimmen können. Sie suchen jetzt Teilnehmer für Fahrtests.

 Sebastian Biewer (links) und Yannik Schnitzer haben eine App entwickelt, die den Schadstoffausstoß eines Dieselfahrzeugs anzeigt.

Sebastian Biewer (links) und Yannik Schnitzer haben eine App entwickelt, die den Schadstoffausstoß eines Dieselfahrzeugs anzeigt.

Foto: Saar-Universität/Oliver Dietze/Oliver Dietze

Wenn von Doping die Rede ist, denken wir an lebenslang gesperrte Leichtathleten oder Skandal-Radler bei der Tour de France. Doch Doping gibt‘s nicht nur im Sport. Unter Software-Doping verstehen IT-Forscher versteckte Funktionen in Computerprogrammen, die deren Output in unerwarteter und oft unfairer Weise beeinflussen können. Hardware- und Software-Hersteller nutzen solche Tricks zum Beispiel, damit Drucker beim Einsatz preiswerter Nachfülltinten von Fremdherstellern den Dienst verweigern, Smartphones nur mit bestimmten Ersatzteilen repariert werden können oder Computerchips bei Leistungstests mehr Power vorgaukeln, als sie  tatsächlich haben, erklären die Saarbrücker Informatik-Professoren Bernd Finkbeiner und Holger Hermanns. Software-Doping ist heute so weit verbreitet, dass es an der Saar-Uni zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung geworden ist. Sebastian Biewer vom Lehrstuhl „Dependable Systems und Software“ befasst sich in seiner Doktorarbeit mit diesem Thema.