Saar-Uni wirbt mehr Drittmittel ein

Saarbrücken · In Zeiten landespolitisch verordneter Sparzwänge ist die Forschung auf Gelder von außerhalb angewiesen. Die Saarbrücker Hochschule konnte 2015 deren Summe noch einmal steigern. Besonders erfolgreich dabei: Medizin und Informatik.

Spitzenforschung kostet Geld. Doch die gesetzlich vorgegebene Schuldenbremse begrenzt auch die Hochschulausgaben des Landes. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Universität des Saarlandes daher Fördermittel jenseits des Landestopfes einsammeln. Das gelingt ihr mit jedem Jahr besser: 2015 konnte sie den Betrag um weitere zwei auf jetzt 80 Millionen steigern.

Mit Abstand wichtigste dieser Geldquelle war wie in der Vergangenheit auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), teilte die Universität mit. Die staatliche Fördereinrichtung förderte Projekte der Universität mit rund 28,4 Millionen Euro . Aus DFG-Mitteln gefördert wurden etwa die zur Exzellenzinitiative gehörenden Informatik-Bereiche sowie fünf Sonderforschungsbereiche. Die Wissenschaftler in den Sonderforschungsbereichen versuchen unter anderem, die Mechanismen zu entschlüsseln, auf deren Grundlage Informationen innerhalb und zwischen biologischen Zellen ausgetauscht werden. Die Informatik-Forscher im Exzellenzcluster arbeiten daran, Computern Sprache, Gestik und Mimik des Menschen zu vermitteln und so die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine intuitiver zu gestalten. Neben diesen Verbundprojekten förderte die DFG im Jahr 2015 außerdem deutlich über 200 einzelne Forschungsprojekte an der Saar-Uni.

Mit rund 14,5 Millionen Euro zweitgrößter Geldgeber im Drittmittelbereich war der Bund über das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dieser fördert unter anderem das Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit (Cispa), das von Informatik-Professor Michael Backes geleitet wird. Außerdem erforschen mit Unterstützung des Bundes Wissenschaftler um den Orthopädie-Professor Henning Madry die Ursachen von Früharthrose. Die Europäische Union war mit 6,8 Millionen Euro der drittwichtigste Forschungsförderer an der Universität des Saarlandes im Jahr 2015.

Darüber hinaus konnte die Saar-Uni rund 8,3 Millionen Euro Drittmittel verbuchen, die sie für Weiterbildung und Dienstleistungen erhalten hat. Darunter fallen beispielsweise Dienstleistungen in der Rechtsmedizin und ähnlichen Einrichtungen (1,9 Millionen Euro ).

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