Professoren klagen über Bürokratie an Hochschulen

Bonn · Universitätsprofessoren in Deutschland klagen über zu viel Bürokratie . Fast die Hälfte ihrer Arbeitszeit seien sie nicht mehr mit Forschung und Lehre beschäftigt, sondern mit Verwaltung, Gutachten, Anträgen und anderen Tätigkeiten, berichtet der Deutsche Hochschulverband (DHV). Er hatte dazu eine Umfrage beim Institut für Demoskopie Allensbach in Auftrag gegeben.

Nur noch 28 Prozent ihrer Arbeitszeit könnten die Professoren demnach für Lehre und Studienberatung aufwenden. Vor 40 Jahren seien es noch 42 Prozent gewesen. Der Anteil der Forschung an der Gesamtarbeitszeit sei mit 22 Prozent gegenüber 23 Prozent im Jahr 1976 dagegen praktisch gleich geblieben.

Besonders kritisch sehen die Hochschullehrer laut Umfrage die Ergebnisse der sogenannten Bologna-Reform. Danach sind 72 Prozent der Ansicht, dass die Lehre unflexibler geworden ist; 62 Prozent meinen, Bologna führe dazu, dass die Studenten kein selbstständiges Denken ausbilden könnten. Eine bessere internationale Vergleichbarkeit der Studienabschlüsse stellten gerade einmal 18 Prozent der Befragten fest.

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