Intelligentes Wartungssystem Eine Million für Messtechniker der Saar-Uni

Saarbrücken · Forscher der Saar-Uni verknüpfen künstliche Intelligenz mit Sensoren, die Zustandsdaten von Maschinen sammeln.

 Christopher Schnur und Tizian Schneider (von links) aus dem Team von Andreas Schütze, Professor für Messtechnik, forschen an einem neuen Wartungssystem.

Christopher Schnur und Tizian Schneider (von links) aus dem Team von Andreas Schütze, Professor für Messtechnik, forschen an einem neuen Wartungssystem.

Foto: Uni des Saarlandes/Oliver Dietze

Ein Team um Andreas Schütze, Professor für Messtechnik an der Saar-Uni, entwickelt ein intelligentes Wartungssystem für Industriemaschinen, das Schäden, Verschleiß und Fehler erkennt. Das Bundesbildungsministerium fördert Schützes Forschung mit 1,25 Millionen Euro, erklärt die Saar-Uni.

Unzählige Sensoren sammeln auch heute schon massenhaft Daten von Industriemaschinen, um Unternehmen in die Lage zu versetzen, frühzeitig zum Beispiel auf die Ermüdung von Bauteilen zu reagieren. Entscheidend sei, in der so produzierten Datenflut feinste Veränderungen der Messwerte zu erkennen, die früh auf den drohenden Verschleiß hinweisen. „Ein einzelner Sensor kann in wenigen Tagen ein Terabyte Rohdaten liefern“, erklärt Andreas Schütze. Zudem gelte es, solche Vorzeichen richtig zu deuten.

Das System, an dem Schütze und sein Team zusammen mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft arbeiten, soll in der Lage sein, aus der Fülle der Daten die entscheidenden Signale herauszufiltern. „Es ordnet die Signalmuster selbständig Schadens-, Verschleiß- oder Fehlerzuständen zu und macht so den Zustand einer Anlage permanent sichtbar“, sagt Schütze. Dafür vergleiche das Programm die Sensordaten im laufenden Betrieb permanent mit Normalwerten sowie typischen Mustern, die kurz vor Fehlern oder Schäden auftreten. Entdeckt das System solche Konstellationen, warne und informiere es, was zu tun ist.

Ein Novum ist laut Saar-Uni, dass dieses Wartungssystem auch Fehler entdecken könne, die nie zuvor aufgetreten sind. „Künstliche Intelligenz funktioniert durch Mustererkennung. Passiert etwas völlig Neues, kennt also das System ein Muster nicht, stößt es bislang an seine Grenzen“, so Schütze. Er und sein Team entwickelten das Programm so weiter, dass es einen neuen Fehler erkennt und darüber informiert. Trete er wieder auf, könne das Programm nach der Ursache der Panne suchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort