Kinder-Uni Auf der Spur von Magnetismus und Bewegung

Saarbrücken · Professor Matthias Nienhaus erklärte in der ersten Vorlesung des Semesters, was Magnetismus eigentlich mit Bewegung zu tun hat.

 Bereits vor Beginn der Vorlesung entlarven Frieda, Sofia, Julia, Ida und Scarlett (von links) die Magnet-Attrappen von Matthias Nienhaus.

Bereits vor Beginn der Vorlesung entlarven Frieda, Sofia, Julia, Ida und Scarlett (von links) die Magnet-Attrappen von Matthias Nienhaus.

Foto: Iris Maria Maurer

„Wachsen Magnete auf Bäumen?“ – Wenn Professor Matthias Nienhaus bei dieser Frage auch nur mit einem „Ja“ gerechnet hat, hat er seine jungen Studenten aber gewaltig unterschätzt. Einstimmig schallt ihm ein „Nein“ aus dem Audimax entgegen – übrigens das einzige Mal, dass reingerufen wurde.

Fast alle angemeldeten Nachwuchsstudenten sind in dieser Woche zur ersten Vorlesung im Wintersemester der Kinder-Uni erschienen. Dementsprechend voll war auch der Audimax, der größte Hörsaal auf dem Saarbrücker Campus.

Und das Kommen hat sich definitiv gelohnt, schließlich verkündete Matthias Nienhaus gleich am Anfang, dass er ihnen zeigen wird, was Magnetismus mit Bewegung zu tun hat. Seine zweite Ankündigung stieß auf noch mehr Begeisterung, denn der Professor für Antriebstechnik erklärte, dass er viele kleine Filme vorbereitet habe, um die Arbeitsweise von Magneten zu verdeutlichen.

Doch zunächst ging es ganz klassisch mit einer Live-Demonstration los. Um den Einfluss von Magnetismus auf Bewegung zu verdeutlichen, ließ der Professor zunächst für alle gut sichtbar einen kleinen runden Magneten in seine Hand fallen. Anschließend ließ er den selben Magneten durch ein metallenes Rohr fallen. Hier konnten die Kinder beobachten, dass der Magnet nun viel langsamer herunterfiel. Dass dies etwas mit Magnetismus zu tun habe, vermutete einer der Nachwuchsstudenten ganz richtig.

Bevor Nienhaus jedoch genauer darauf einging, was Magnetismus mit Bewegung zu tun hat, wurden zunächst wichtige Grundlagen geklärt, wie „Was hat die Erde mit Magneten zu tun?“ Hier meldeten sich auch sofort viele Kinder und konnten auf das Magnetfeld der Erde hinweisen. „Was sind Magnete?“ und vor allem „Was kann man mit Magneten machen?“ Hierzu gab es dann auch die ersten der angekündigten Kurzfilme. Armin von der „Sendung mit der Maus“ erklärte stellvertretend für den Saarbrücker Professor, was man alles mit Magneten anstellen kann und wie ein Papierflugzeug zum Schweben gebracht wird.

Das Experiment mit dem Papierflugzeug – ein Papierflugzeug mit einer Nadel wurde an einer Schnur zunächst über mehrere aneinandergereihte Magnete gezogen und verharrte schließlich schwebend vor diesen – führte unweigerlich zu der Frage, aus welchen Stoffen Magnete eigentlich bestehen und wie man sie herstellt. Ein weiterer Film erklärte die genaue Herstellung von Magneten aus drei verschiedenen Pulvern bis hin zur Magnetisierung der gepressten und schließlich gebrannten Zylinder.

Doch kann man jeden Stoff in einen Magneten verwandeln? „Nein“, sind sich alle einig. Aber welche Stoffe sind denn nun magnetisch? Dies sind die sogenannten ferromagnetischen (lateinisch ferrum = Eisen) Stoffe. Bei Raumtemperatur sind das Eisen, Nickel und Kobalt, bei tieferen Temperaturen kommen noch ein paar weitere Stoffe hinzu.

Aber wie genau kann man denn diese Stoffe magnetisieren? Hierfür werden durch ein äußeres Magnetfeld, zum Beispiel durch das Anhalten eines sehr starken Magnetes, die Elementarmagnete eines Gegenstandes in eine Richtung angeordnet.

Nachdem Professor Nienhaus alle Grundlagen des Magnetismus erklärt hatte, ging es nun weiter zu der Frage, was Magnetismus mit Bewegung zu tun hat. Hierfür mussten aber zunächst doch noch ein paar wichtige Fragen vorab geklärt werden, etwa „Was ist eigentlich elektrischer Strom?“ Ein Kind sagte: „Das ist fast wie Zauberei!" Professor Nienhaus stimmte lachend zu. Trotzdem hat Strom natürlich nichts mit Zauberei zu tun, erklärte er.

Auch lernten die Nachwuchsstudenten sehr schnell, wie praktisch Strom im Zusammenspiel mit einem Magneten sein kann. Wenn man etwa eine elektrische Spule um einen Eisenkern herumwickelt, entsteht ein Elektromagnet. Dieser kann bis zu 10 000 Mal mehr leisten als eine Spule ohne Eisenkern.

Doch wo werden Elektromagnete eigentlich eingesetzt? Das verriet Matthias Nienhaus am Ende seiner Vorlesung auch noch. Und jetzt kam auch endlich die Bewegung ins Spiel: Man findet sie etwa in der Türverriegelung eines Autos, wo sie unter anderem für die Bewegung des Knopfes zuständig sind. Oder auch in Lautsprecherboxen.

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