Keine Angst vorm ersten Referat

Berlin · Kaum hat das Studium begonnen, steht das erste Referat an. Allein der Gedanke an den vollen Seminarraum bringt manchen ins Schwitzen. Es bedarf jedoch nur weniger Hilfsmittel, damit der erste Vortrag gelingt.

Das erste Referat als frisch gebackener Student ist immer schwer. Vielen Erstsemestern passiert es, dass sie ihren Vortrag nur mit Mühe halten, anstatt souverän ihre Arbeit zu präsentieren. Das muss aber nicht sein. Der Schlüssel zum erfolgreichen Vortrag ist die Vorbereitung.

"Wenn man ein Referat nicht halten will, aus Unsicherheit oder Angst, schiebt man es vor sich her", sagt Diplom-Psychologe Reinhard Franke von der Freien Universität Berlin . Viele beginnen zu spät mit der Erarbeitung des Themas. Dies sei aber der Schlüssel zur guten Präsentation, sagt Martin Dall, Rhetorik-Trainer und Inhaber des Instituts HPS International. Sind Erstsemester mit dem Stoff vertraut, bringt sie auch ein kurzes Stottern nicht aus dem Konzept.

Damit das erste Referat gelingt, sollten Erstsemester es mindestens einmal zur Probe halten. So bekommen sie Routine. "Dabei ist es egal, ob ich das meinem Hund erzähle oder meinem Lebenspartner", sagt Oliver Vornberger. Er ist Professor für Informatik an der Uni Osnabrück und mehrmals wegen seiner Vorträge ausgezeichnet worden. Wichtig sei nur, sich überhaupt einmal selbst reden zu hören.

Gerade Anfänger fahren außerdem gut, wenn sie für ihren Vortrag Präsentationsprogramme nutzen, rät er. Das verhindert, dass die Aufmerksamkeit ausschließlich auf dem Redner liegt und ist für viele angenehmer. Allerdings sollten Erstsemester dabei ein paar Grundregeln befolgen. "Bei den Folien gilt die Fünf-mal-Fünf-Regel", erklärt Vornberger. Es sollten maximal fünf Zeilen mit höchstens fünf Worten pro Zeile sein.

Bevor Studenten ihr Referat erarbeiten, sollten sie sich außerdem klarmachen, welchen Praxisbezug die Kommilitonen zum Thema haben. "Der Zuhörer soll sich vorstellen können, worüber geredet wird", erläutert Martin Dall.

Das Referat sollte aus mindestens drei Teilen bestehen: Einleitung oder Problemstellung, Hauptteil oder Lösung und einen Ausblick. Diese Struktur sollte den Zuhörern zu Beginn auch vorgestellt werden, erklärt Dall.

Für alle Referate gilt: Am besten ist es, wenn Studenten frei reden. Doch gerade am Anfang falle das vielen schwer, sagt Psychologe Franke. Wer sehr nervös ist, kann sich während des Vortrags mit einem zweigeteilten Skript behelfen. Das ist ein ausformulierter Text auf der einen und eine Ausfertigung mit Stichpunkten auf der anderen Seite. Je nach Bedarf können Erstsemester dann zwischen den beiden Varianten wechseln.

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