Gefährlicher als angenommen? Saar-Physiker beweist: Mikroplastik schadet roten Blutkörperchen

Saarbrücken · Über 70 Millionen Tonnen Mikroplastik befinden sich in den Ozeanen, sie werden von Meeresbewohnern und Menschen durch Regen und über die Luft aufgenommen. Zwei Physiker, Jean-Baptiste Fleury von der Saar-Uni und Vladimir Baulin von der Universität Tarragona, haben entdeckt, dass diese Mikroplastik die Membranen menschlicher roter Blutkörperchen dehnt. Was diese Erkenntnis bedeutet.

Jean-Baptiste Fleury forscht im Saarland zu Schäden von Mikroplastik
Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Kleinste Plastikteilchen von mikrometrischer Größe sind überall präsent, in den Ozeanen, in der Luft, im Schnee des Himalaya; sie wurden sogar schon in der menschlichen Plazenta gesichtet. Wie zwei Physiker nun herausgefunden haben, dehnt Mikroplastik die Membranen menschlicher roter Blutkörperchen und verringert dadurch deren mechanische Stabilität stark. „Aktuell wird über eine mögliche toxische Wirkung von Mikroplastik auf menschliche Zellen diskutiert“, erklärt Jean-Baptiste Fleury, der als Experimentalphysiker am Lehrstuhl von Professor Ralf Seemann an der Universität des Saarlandes forscht.