Statistik zeigt Mängel In Saarbrücken sind Wohnungen für Studenten knapp

Saarbrücken · Die Zahl der Wohnheimplätze für Studenten ist im Saarland sehr niedrig. Saarbrücken ist Schlusslicht im Bundesvergleich.

 Das Saarland hat zu wenige Wohnheimplätze für Studierende. Die Wohnungssuche wird so zur echten Herausforderung.

Das Saarland hat zu wenige Wohnheimplätze für Studierende. Die Wohnungssuche wird so zur echten Herausforderung.

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb/Patrick Seeger

Studieren bedeutet auch, sich erstmals von den Eltern unabhängig zu machen. Die derzeitige Wohnungssituation lässt das für viele Studenten allerdings nicht zu. Bundesweit herrscht Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studenten. Im Saarland ist die Lage besonders prekär, wie die jährliche Statistik des Deutschen Studentenwerks zeigt. Auf 23 354 Studenten im Wintersemester 2018/2019 kommen 1696 Wohnheimplätze von privaten und öffentlichen Trägern. Das entspricht einer Unterbringungsquote von knapp 7,3 Prozent, womit das Saarland im bundesweiten Vergleich zu den Schlusslichtern zählt.

In Saarbrücken lag die Unterbringungsquote 2018 sogar auf dem absoluten Tiefstwert von 5,9 Prozent. Der Saarlandschnitt wird nur durch den Uni-Standort Homburg gerettet, der mit 447 Wohnheimplätzen für 2186 Studenten eine Quote von fast 20,5 Prozent erreicht. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Landtagsfraktion der Linkspartei hervor. Künftig sei mehr Förderung von studentischem Wohnraum geplant, entsprechende Richtlinien seien in Arbeit, so die Landesregierung.

Die Situation hatte sich in Saarbrücken mit der Schließung des Wohnheims D auf dem Uni-Campus zugespitzt. Der Vorsitzende des Studentenwerks des Saarlandes, Christian Wagner, sagt dazu: „Wir bemühen uns sehr um einen Ersatz und sind optimistisch, dass in dieser Frage in absehbarer Zeit Entscheidungen getroffen werden.“ Um die Situation zu verbessern, wurde schon 2012 ein runder Tisch zum Thema studentisches Wohnen eingeführt. Das habe dazu geführt, so die Landesregierung, dass in Saarbrücken seit einiger Zeit auch große private Wohnraumanbieter Angebote für Studenten machten. Die Mieten bei den privaten Trägern liegen jedoch meist über der derzeitigen Bafög-Wohnpauschale von 250 Euro, in der Regel zwischen 260 und 340 Euro.

Bei den Eltern zu wohnen ist immerhin für die Studenten eine Option, die in einem entsprechenden Umkreis zur Hochschule leben. Wer allerdings aus dem Ausland kommt, um hier zu studieren, braucht bezahlbare Alternativen. Hier vermeldet die Landesregierung zumindest kleine Erfolge: Durch die Einrichtung des sogenannten Housing Office, einer Kontaktstelle für ausländische Studenten an der Saar-Uni und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), habe es Verbesserungen gegeben. Akute Probleme internationaler Studenten seien seit der Einrichtung im Jahr 2015 immer gelöst worden, erklärt die Landesregierung in ihrer Antwort auf die Anfrage der Linken-Fraktion.

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