HTW Saarbrücken Spendenlauf für die Saar-Gastronomie

Saarbrücken · Zum dritten Mal organisieren HTW-Studierende den Lauf für den guten Zweck. Diesmal unterstützen sie Opfer der Krise.

 Shannon Barbier und Murielle Hubert (von links) studieren im vierten Semester Tourismus-Management an der Saarbrücker HTW und organisieren innerhalb ihres Studiums einen Spendenlauf. Coronabedingt müssen sie dafür auf digitale Lösungen setzen.

Shannon Barbier und Murielle Hubert (von links) studieren im vierten Semester Tourismus-Management an der Saarbrücker HTW und organisieren innerhalb ihres Studiums einen Spendenlauf. Coronabedingt müssen sie dafür auf digitale Lösungen setzen.

Foto: Iris Maria Maurer

Wie organisiert man einen Spendenlauf mit 200 Teilnehmern, während das Coronavirus die Menschen zum Abstand zwingt? Diese Frage mussten sich sechs Studentinnen der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Saarbrücken zu Beginn des Semesters stellen. Die angehenden Tourismusmanagerinnen organisieren im Rahmen ihres Studiums den Spendenlauf, der bereits zum dritten Mal stattfindet und im vergangenen Jahr rund 1400 Euro für einen guten Zweck eingebracht hat. Anders als 2019 werden in diesem Jahr Studierende, Professoren, Beschäftigte und Freunde der HTW aber nicht gemeinsam über den Campus Rotenbühl und um den nahegelegenen Prinzenweiher sprinten. Dennoch soll der Spendenlauf stattfinden – digital. Gelaufen werden, muss aber natürlich trotzdem.

„Wir haben uns relativ früh entschieden, dass diesmal jeder für sich läuft, einen Screenshot seiner Route einschickt und wir die Belege sammeln“, erklärt Murielle Hubert. Die 21-Jährige ist gemeinsam mit einer Kollegin für das Marketing des Spendenlaufs zuständig. Jede Art von Tracker könne von den Läufern dafür genutzt werden, egal ob Fitness-Armband, Smartwatch oder im Smartphone eingebauter Schrittzähler. Auch wo die Teilnehmer laufen, bleibe letztlich ihnen überlassen. „Solange Kilometerangabe und Zeitstempel zu sehen sind, ist alles erlaubt“, so Hubert.

Gezählt werden allerdings nur die Kilometer, die innerhalb des Veranstaltungszeitraums, also vom 25. Juni, 8 Uhr bis zum 27. Juni, 20 Uhr, gelaufen werden. Für jeden Kilometer soll anschließend ein bestimmter Betrag an „Rettet gudd gess Saarland“ gespendet werden. Die Initiative sammelt Spenden, um die durch die Corona-Krise hart getroffenen Cafés und Restaurants im Saarland zu unterstützen. „Die Spendenresonanz war bisher noch nicht so groß, deshalb dachten wir, es wäre gut, sie zu unterstützen“, sagt Shannon Barbier. Die 23-Jährige leitet das Spendenlauf-Team.

Wie hoch der pro Kilometer gespendete Betrag letztlich ausfällt, hänge davon ab, wie viele Menschen sich bereit erklären, das Projekt zu unterstützen, sagt Shannon Barbier. „Wir suchen gezielt nach Unternehmen, die sich beteiligen. Aber auch HTW-Mitarbeiter und Professoren sollen als Geldgeber gewonnen werden.“ Beim Lauf mitmachen, könnten nicht nur Studierende und Mitarbeiter, sondern auch alle Saarlandliebhaber, erklärt die 23-Jährige. Die Anmeldung via Online-Formular ist kostenlos.

Die Grundidee zum Spendenlauf stammt aus den Reihen der Studierenden, allerdings starteten diese das Projekt zunächst unter anderen Vorzeichen: Mit einer kleineren Version hatten Studierende vor einigen Jahren versucht, Geld für ein anderes Praxisprojekt zu sammeln, erklärt Professor Ralf Rockenbauch. Er habe dann vorgeschlagen, den Spendenlauf in einem größeren Maßstab als eigenes Projekt zu etablieren.

Zusammen mit Acácia Malhado betreut Rockenbauch die Studierenden während des Semesters. In einer Vorlesung vermittelt er den angehenden Tourismusmanagern methodisches Wissen, das diese dann in die Praxis umsetzen. Dabei unterstützt sie Malhado. „Unsere Herausforderung ist es, die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen“, sagt Rockenbauch.

Bei der Organisation des Spendenlaufs werden die Studierenden von der Akademie für internationales Mobilitäts-, Sport- und Tourismusmanagement (AIM) unterstützt. Der Verein, der unter anderem von Rockenbauch gegründet wurde, fördert Wissenschaft und Forschung im Bereich Freizeit, Sport, Tourismus und Mobilität. Zudem begleite er studienbezogene Aktivitäten, wie Exkursionen oder eben Praxisprojekte wie den Spendenlauf und verwalte für die Studierenden Gelder, erklärt Rockenbauch.

„Das Zwischenmenschliche wird in diesem Jahr fehlen“, sagt Murielle Hubert. Man hoffe, über die sozialen Medien ein Gemeinschaftsgefühl herstellen zu können. Rockenbauch ergänzt, dass das Besondere am Spendenlauf immer das soziale Ereignis war. „Wenn ein DJ kurz vorm Start mit seiner Musik nochmal die Meute pusht, kommen Emotionen rüber.“ Unter den besonderen Umständen dieses Jahr den Spendenlauf als Praxisprojekt zu realisieren, sei für die Studierenden freiwillig gewesen, sagt der Tourismusmanager. Umso höher sei es ihnen anzurechnen, dass sie mit Kreativität und Erfindergeist dennoch an der Umsetzung arbeiteten.

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