Am 28. Juni in Saarbrücken HTW Saar feiert ihr 50-jähriges Bestehen mit einem ganztägigen Fest

Saarbrücken · Am 1. September 1971 wurde die „Fachhochschule des Saarlandes“ gegründet – in diesem Jahr feiert sie als Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) ihr 50-jähriges Bestehen. Dazu gibt es am 28. Juni ein großes Fest in Saarbrücken, auf dem nicht nur aktuelle und spannende Projekte der HTW vorgestellt werden.

 Anlässlich des 50. Bestehens feiert die HTW Saar an diesem Dienstag, 28. Juni, ein großes Fest in Saarbrücken, das rund um das Staatstheater stattfindet.

Anlässlich des 50. Bestehens feiert die HTW Saar an diesem Dienstag, 28. Juni, ein großes Fest in Saarbrücken, das rund um das Staatstheater stattfindet.

Foto: BeckerBredel

„Neun von zehn Studierenden gehen zwar mit rauchenden Köpfen raus, aber auch mit der Motivation und der Begeisterung, sich auf dem richtigen Weg zu fühlen“, sagt Felix Kirschstein, Gründungsberater der Abteilung Forschung und Wissenstransfer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar). Es geht um eine Mischung aus Lego und Rollenspiel als Hilfe bei Geschäftsmodellerarbeitung und Gründung. Denn Kirschstein bietet im places2x-Gründungsbüro nicht nur konventionelle Gründungsberatung, sondern eine spielerische, die Studierende kurz in die Kindheit zurückversetzt, dann aber wichtige Baustellen in ihren Vorhaben entdecken lässt.

 Besser gründen mit einem Lego-Seminar: Mithilfe von Bausets von „Lego Serious Play“ können beispielsweise Stärken und Schwächen in den Interaktionen zwischen Startups, Zulieferern und Kunden klarer werden.

Besser gründen mit einem Lego-Seminar: Mithilfe von Bausets von „Lego Serious Play“ können beispielsweise Stärken und Schwächen in den Interaktionen zwischen Startups, Zulieferern und Kunden klarer werden.

Foto: Felix Kirschstein

Beim „Lego Serious Play“ bekommen sie Fragen und Aufgaben gestellt, die sie mit besonderen Varianten der bunten Spielsteine im Team baulich darstellen, reflektieren und lösen sollen. Auch eine Überleitung ins Projektmanagement ist möglich. „Lego Serious Play“ gibt es als vier Sets in verschiedenen Größen und Ausführungen. Beispielsweise mithilfe eines Sets mit unterschiedlichen Verbindungselementen lässt sich auch ein bestehendes Unternehmen einmal anders anschauen – um den Blickwinkel zu erweitern, Hierarchien und Abteilungsgrenzen zu überwinden oder zu überlegen, wie Abteilungen zusammenwachsen können. „Es ist eine wunderbare und starke Methode, die ins Rollenspielartige geht, um Sachverhalte kindlich, aber nicht kindisch abzubilden, und daraus Entscheidungen abzuleiten“, sagt Kirschstein.

Die Lego-Gründungsberatung ist nur eines von mehreren Angeboten und Projekten der HTW, die man am kommenden Dienstag genauer in Augenschein nehmen, ausprobieren und den daran Forschenden auch Löcher in den Bauch fragen kann. An diesem Tag feiert die HTW ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Fest, auf dem sich Fakultäten und Einrichtungen vorstellen. Das Fest findet von 11 bis 19 Uhr auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken statt und bezieht in sein Programm auch die Saarwiesen und das Schiff „Die Feyerei“ ein. Ziel des Festes ist auch, der Öffentlichkeit mehr Einblicke in Lehre und Forschung zu geben.

Weitere laufende Projekte, die an diesem Tag vorgestellt werden, sind „Batman“, eine studentische Projektarbeit aus der Physik zur Navigation auf Fledermaus-Art, und ein Sonnenteleskop für direkte Beobachtungen. Die Forschungsgruppe Verkehrstelematik stellt das automatisierte Fahren vor und an einer Station zur Gesundheitsberatung können sich Besucherinnen und Besucher unter anderem kostenfrei Blutdruck messen lassen. Für Kinder werden verschiedene naturwissenschaftliche Angebote zum Mitmachen angeboten – von Robotern bis Tetris, aber auch ein überdimensionales Memory und Kinderschminken. Wer sich für Nachhaltigkeit und Gesundschrumpfung interessiert, sollte einen Blick auf diese Projekte werfen, die ebenfalls vorgestellt werden: ein 3D-Druck-Teile-Recycler, eine manuell betriebene Ladestation für Mobiltelefone und die Tiny House-Modelle von angehenden Architektinnen und Architekten.

Die „Fachhochschule des Saarlandes“ war am 1. September 1971 gegründet worden. In der neuen Fachhochschule vereinigten sich die Staatliche Ingenieurschule, die Staatliche Werkkunstschule und die Höhere Wirtschaftsfachschule. Als 1991 das Gesetz über die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (Fachhochschulgesetz FHG) in Kraft trat, wurde die vorherige offizielle Bezeichnung „Fachhochschule“ durch die Bezeichnung „Hochschule“ ersetzt – und das Kürzel HTW kam auf. Als einzigartig gilt das Deutsch-Französische Hochschulinstitut (DFHI) der HTW mit dem grenzüberschreitenden Studienangebot, seit 2020 ist die HTW auch assoziierter Partner in der Universität der Großregion.

Inzwischen sind Lehre und Forschung in den Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwesen, Ingenieur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften organisiert. Angeboten werden derzeit 48 Studiengänge. Es kann mit mehr als 100 regionalen Partnerunternehmen zusammengearbeitet werden, Studierende können in Projekten Lösungen beispielsweise für Non-Profit-Organisationen entwickeln und werden bei Ausgründungen begleitet. Im Wintersemester 2021/2022 waren an der HTW mehr als 6100 Studierende immatrikuliert, wobei Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften die Fakultäten mit den meisten Studierenden (2567 und 1934) sind.

Jubiläumsfest der HTW am 28. Juni, von 11 bis 19 Uhr, auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken und dem Festschiff „Die Feierey“. Weitere Informationen unter www.htwsaar.de/50jahre/veranstaltungen

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