Videoprojekt HTW-Studenten erklären Künstliche Intelligenz

Saarbrücken · Wenn sich Max im Flugzeug mit seiner netten Nachbarin unterhalten will, die kein Deutsch und auch keine andere ihm geläufige Sprache versteht, leisten heute schon Sprachcomputer mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wertvolle Dienste.

Die Konversation klappt ganz passabel. Doch am Ende des Fluges ist Max klar, dass er die Muttersprache seiner neuen Freundin selbst erlernen muss, wenn er sie noch besser verstehen will. „Das nimmt mir kein Computer ab“, so seine Erkenntnis.

Max ist der Held eines kurzen Zeichentrickfilms, der sich mit der Auswirkung von KI auf Sprache und Kommunikation beschäftigt. Weitere fünf kurze Erklärvideos decken andere Lebensgebiete wie Beruf, Alltag oder den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit der KI ab.

Diese Filme wurden von 36 Studierenden der Masterstudiengänge Kulturmanagement und Marketing Science an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) entwickelt. Die Zeichentrick-Erklärvideos für Online-Plattformen sollen „aktuelle Forschungsergebnisse zur KI so darstellen, dass bereits Schüler ab 14 Jahren die Inhalte auf verständliche und objektive Weise aufgreifen können“, lautete die Aufgabenstellung.

Das Engagement der jungen Leute war so erfolgreich, dass sie zu den Gewinnerteams des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2019 gehören, dessen Fokus auf dem Thema KI liegt. Der Wettbewerb ist ein Projekt von Wissenschaft im Dialog in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und der Hochschulrektorenkonferenz. Gefördert wird er vom Bundesforschungsministerium. Unterstützt wurden die jungen Leute von der Projektleiterin Professorin Nicole Schwarz und den Dozenten Katharina Hary, Professor Stefan Selle, Stefanie Cramer von Clausbruch sowie Tobias Heitz von der Hochschule für Bildende Künste (HBK) Saar. Premiere hatten die Videos vergangene Woche.

Die Botschaft, die von allen Filmen ausgeht, klingt beruhigend. Die jungen Leute glauben nicht, dass KI die Fähigkeiten von Menschen, die unterschiedlichsten Situationen zu erkennen und tägliche Herausforderungen zu meistern, irgendwann übertreffen wird. So war Oma Rita froh, dass im selbstfahrenden Bus, mit dem sie zu ihren Enkeln reiste, noch ein Fahrer saß, der in kritischen Verkehrssituationen das Lenkrad übernahm. Die zwölfjährige Anna, die mit ihrem Computerfreund Robbie die Welt erkundete, war glücklich, als ihr die Mutter nach einem Sturz das aufgeschlagene Knie verband und sie tröstend in den Arm nahm.

Die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion anlässlich der Premierenveranstaltung waren überzeugt, dass KI von den Menschen nur angenommen wird, wenn sie ihr Leben spürbar erleichtert. Das könne beispielsweise im Berufsleben der Fall sein, wenn ein Büro-Roboter die eingehenden E-Mails sinnvoll sortiert und nur noch die wichtigsten zur Entscheidung vorlegt. Was wichtig und unwichtig ist, hat er vorher gelernt und wird dabei immer besser. Die zweite Botschaft war, dass Vertrauen zur KI aufgebaut werden müsse und nicht enttäuscht werden darf.

Die Erklärvideos sind auf Youtube zu finden. Nähere Infos zu dem Projekt gibt es unter:

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