Hochschulrektorenkonferenz HRK will Online-Vorlesungen erhalten

Bonn · HRK-Präsident warnt vor zu schneller Wiederaufnahme des Präsenzbetriebes an den Hochschulen.

Peter-André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), warnt davor, an den Hochschulen übereilt in einen Präsenzbetrieb zu starten. Die in der vergangenen Woche von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen zur gesellschaftlichen Öffnung in der Corona-Pandemie begrüße er zwar ausdrücklich. Die meisten Hochschulen haben laut Alt jedoch nicht die räumlichen Möglichkeiten, um die Hygieneregelungen einzuhalten.

Die digitale Lehre folge zudem eigenen Regeln und habe Auswirkungen auf die Einteilung und Präsentation des Stoffes. Bei einer schnellen Rückkehr in den Präsenzbetrieb würden die Konzepte und Maßnahmen, die die Hochschule in kurzer Zeit entwickelt und umgesetzt haben, nicht den erhofften Lernerfolg entfalten, so Alt. Zudem würden Fortschritte beim Aufbau digitaler Kompetenzen wieder zunichte gemacht. „Es wäre daher empfehlenswert, den Präsenzbetrieb nur für Praktika und Übungen zu starten, die digital nicht ersetzt werden können“, sagt der HRK-Präsident. Er rät zu einem schrittweisen Vorgehen, auch weil sich die Studierenden auf Online-Lehre eingestellt und dafür Vorkehrungen getroffen hätten.

Bund und Länder hatten am 6. Mai beschlossen, weitere Öffnungen zu ermöglichen und den Großteil der Ausgestaltung den Ländern übertragen. In einzelnen Ländern wird laut HRK eine weitgehende und rasche Wiedereröffnung des Präsenzbetriebs an den Hochschulen diskutiert oder ist schon vorgesehen. An der Saar-Uni und der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft wird dagegen an einer vorwiegend digitalen Lehre festgehalten.

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