Finanznot der Studierenden Hohe Ablehnungsquote bei Corona-Hilfe

Berlin/Saarbrücken · Rund 200 000 Anträge auf Corona-Überbrückungshilfe des Bundes wurden bis am Freitag für die Monate Juni, Juli und August bei den örtlichen Studentenwerken in Deutschland gestellt.

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Nur rund 106 000 der 175 000 bearbeiteten Anträge wurde bislang positiv beschieden, teilt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit. Es handele sich dabei um vorläufige Zahlen, da die Antragstellung für den Monat August noch laufe und die Bearbeitung noch nicht abgeschlossen sei.

Die Überbrückungshilfe bekommt nur, wer nachweisen kann, dass er weniger als 500 Euro auf seinem Konto hat und durch die Pandemie in eine Notlage geraten ist. Rund 42 Prozent der Ablehnungen sind laut BMBF darauf zurückzuführen, dass keine durch die Pandemie bedingte, akute Notlage vorliegt. Auch im Saarland sei das der häufigste Grund für eine Ablehnung, sagt Heike Savelkouls-Diener vom Studentenwerk im Saarland. Rund ein Viertel der bundesweiten Anträge wurde laut BMBF wegen fehlender Unterlagen negativ beschieden.

Im Saarland wurde bei 1479 bis Montag eingegangenen Anträgen nur in 570 Fällen Überbrückungshilfe gewährt. 864 Anträge wurden abgelehnt, bei 45 steht eine Entscheidung noch aus. Die hohe Ablehnungsquote im Saarland von fast 60 Prozent war bereits im Juli nach einer kleinen Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Jens Brandenburg an das BMBF Thema. Ein Grund dafür könnte der Umstand sein, dass die Hochschulen und das Land zuvor bereits Förderprogramme aufgelegt hatten, mit denen die größte Not einiger Studierende schon gelindert worden sei, sagt Savelkouls-Diener. Zudem seien viele schlicht schon vorher arm gewesen, die Förderung beziehe sich aber nur auf akute Notlagen, die sich erst in der Krise ergeben haben.

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