Gemeinsam geht's günstiger

Saarbrücken · Von der Bewerbung bis zur Einschreibung, vom Erstellen des Stundenplans bis zur Verwaltung der Gebühren – bald soll all dies an allen Hochschulen im Saarland mit einer Software möglich sein.

Mehr Zusammenarbeit lautet das Motto, das Wissenschaft im Saarland künftig preiswerter machen soll. Das gilt auch für die Verwaltung der Hochschulen. Ein neues Software-System, fordert der Landeshochschulentwickungsplan, soll in Zukunft im Saarland die Angebote und Verwaltungsabläufe aller vier Hochschulen bündeln.

Verwaltungsangestellte, Studenten , Dozenten und Absolventen - alle sollen sie mit ein und derselben Software ihre Belange verwalten können. Der Alleskönner soll die Teilnahme am bundesweiten elektronischen Zulassungsverfahren ermöglichen, Studienplatzkapazitäten besser aus- und die Landeskasse entlasten. Das lässt sich das Land 7,4 Millionen Euro kosten - ein Budget, das die Finanzierung von der Entwicklung bis zur Einführung der Software abdeckt, sagt die Projektkoordinatorin der Saar-Uni, Tina Hellenthal-Schorr.

Als "bahnbrechend" lobt Annette Groh, Leiterin der Abteilung Wissenschaft, Hochschulen und Technologie der Staatskanzlei, dass neben der Saar-Uni und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) auch die Hochschule der Bildenden Künste und die Hochschule für Musik mit im Boot sitzen. Seit über einem Jahr basteln die Hochschulen gemeinsam an dem neuen Campus-Management-System, das einmal den Bedürfnissen aller gerecht werden soll. Kein leichtes Unterfangen, sagt Hellenthal-Schorr. "Im Moment befinden wir uns immer noch in der Phase, in der wir prüfen, welche Anforderungen jede der Hochschulen an eine Software stellt."

Während sie in anderen Bereichen oft schwierig war - hier scheint die Zusammenarbeit der Hochschulen zu funktionieren. Als "Lernprozess" bezeichnet sie Enrico Lieblang, Prorektor für Studium und Lehre der HTW: "Oft stellen wir im Vergleich mit der anderen Hochschule fest, dass wir es auch anders machen können, als wir es seit 20 Jahren machen."

Als Grundlage dient eine Standard-Software des Unternehmens SAP, die Prozesse rund ums Studentenleben verwalten kann. Noch in diesem Jahr soll ein Unternehmen gesucht werden, das diese Software an die Anforderungen der Hochschulen anpasst. Frühestens in zwei Jahren werden die Studenten in Kontakt mit dem neuen System kommen.

Obwohl das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, wurde es bereits für den "eGovernment"-Preis nominiert, der morgen unter Schirmherrschaft des Bundesinnenministeriums in Berlin verliehen wird.

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