Befristung in der Wissenschaft Du hast keine Chance, also nutze sie!

Berlin/Saarbrücken · Das deutsche Hochschulsystem bietet Wissenschaftlern kaum Perspektiven – nun machen sich 2000 Professoren für die Belange des Heeres der Befristeten stark. Anlass ist die geplante Novelle des „Wissenschaftszeitvertraggesetzes“ von Forschungsministerin Stark-Watzinger (FDP). Diese löste eine Art Shitstorm aus. Wie sieht es an der Universität des Saarlandes mit Befristungen aus?

Mittels Kettenverträgen hängen WissenschaftlerInnen über Jahre in der Luft. Wer nach zwölf Jahren noch keine Entfristung erreicht hat (faktisch meist nur auf dem Weg einer Professur zu erreichen), wird, sofern sich keine temporäre Weiterbeschäftigung über Drittmittelstellen findet, nicht selten herausgekegelt

Mittels Kettenverträgen hängen WissenschaftlerInnen über Jahre in der Luft. Wer nach zwölf Jahren noch keine Entfristung erreicht hat (faktisch meist nur auf dem Weg einer Professur zu erreichen), wird, sofern sich keine temporäre Weiterbeschäftigung über Drittmittelstellen findet, nicht selten herausgekegelt

Foto: dpa/Michael Reichel

Es ist ein ziemlich beispielloser Vorgang: Am vorvergangenen Freitag präsentierte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Eckpunkte ihrer Reform des „Wissenschaftszeitvertragsgesetzes“. Sie soll die desolate Lage von wissenschaftlichen MitarbeiterInnen an Unis und Hochschulen verbessern. Zwei Tage später mussten ihre Staatssekretäre nach einem Entrüstungssturm – maßgeblich von seinerzeit 600, mittlerweile sind es bereits gut 2000 Professoren und Professorinnen – klein beigeben: Nun soll alles nochmal auf den Prüfstand.