Hochschule für Technik und Wirtschaft Der neue HTW-Asta hat große Pläne

Saarbrücken · An der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes wurden neue Studentenvertreter gewählt. Elias Friedrich und Johannes König wollen sich vermehrt für ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl in der Studentenschaft einsetzen.

 Die neugewählte Doppelspitze des Asta der HTW: Vorsitzender Elias Friedrich (links) und sein Stellvertreter Johannes König.

Die neugewählte Doppelspitze des Asta der HTW: Vorsitzender Elias Friedrich (links) und sein Stellvertreter Johannes König.

Foto: Iris Maria Maurer

Das Studierendenparlament der HTW Saar hat eine neue Studentenvertretung gewählt. Der 27-jährige Maschinenbau-Student Elias Friedrich und der 20-jährige Johannes König, Student für Wirtschaftsingenieurwesen, übernehmen den Vorsitz und lösen damit Daniel Gauditz und Patrick Nagel ab. Die beiden haben sich für ihre Amtszeit viel vorgenommen und wollen einiges anders machen als ihre Vorgänger. Vor allem wollen sie für die Studenten als Ansprechpartner sichtbarer werden und sich um die drängenden Probleme kümmern.

Ein Thema, das die Studenten der HTW stark beschäftige, sei die derzeitige Situation im öffentlichen Nahverkehr. „Die häufigste Frage, die uns gestellt wird, ist: ‚Warum ist das Semesterticket so teuer, obwohl die ­Busse gar nicht oder ­unpünktlich kommen?’“, so Elias Friedrich. Johannes König ergänzt: „Manche Busse sind so überfüllt, dass die Studenten an ihrer Haltestelle nicht aussteigen können.“

Für eine Lösung des Problems haben sich der Asta der HTW und die Studentenvertretung der Universität des Saarlandes zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie über den Preis für das Semesterticket ab Oktober 2019 mit den saarländischen Verkehrsbetrieben verhandeln. Friedrich sieht den Zusammenschluss positiv: „Bisher war hier jeder für sich. In dieser Sache gibt es einen gemeinsamen Pfad und wir beachten uns dabei gegenseitig.“ Was den öffentlichen Personennahverkehr betreffe, sei das Ziel vor allem die Qualitätssicherung. Studenten müssten pünktlich zur Vorlesung kommen und abends zu akzeptablen Zeiten zu Hause sein können.

Im Mai dieses Jahres hat der HTW-Asta die Leitung der Mensen in die Hände des Studentenwerks gelegt. Die Folgen dieser Umstellung beschäftigen den Asta bis heute. Ein Thema in der Studentenschaft sei der stark angestiegene Kaffeepreis in der Mensa. „Die Kosten sind über Nacht um 50 Cent, von 80 Cent auf 1,30 Euro, angestiegen. Das ist bis heute für viele nicht nachvollziehbar“, so Elias Friedrich. Die Studenten kauften daher jetzt vielfach ihren Kaffee in umliegenden Läden statt an der HTW. Christian Wagner, Vorsitzender des Studentenwerks, sagt, man verfolge eine einheitliche Preispolitik und habe die Preise an die der anderen Hochschulen angepasst. Das Studentenwerk als gemeinnütziger Verein mache keine Gewinne mit dem Mensa-Betrieb, hochwertiges Essen zu guten Preisen anzubieten, stehe im Vordergrund.

Auf die Beschwerden zu den Kaffeepreisen habe man schon vor Monaten mit der Aufstellung von Filterkaffee-Automaten reagiert, so Wagner. Die Automaten stehen laut Patrick Adams, dem Leiter der Hochschulgastronomie, neben den Kaffeevollautomaten in der Mensa und sind für alle Studenten zugänglich. Hier kostet eine Tasse Kaffee 90 Cent. Wer seinen eigenen Becher mitbringt, kann an allen Automaten 10 Cent pro Tasse sparen, da das Studentenwerk laut Patrick Adams das Projekt „Becherheld-Mehrweg to go“ der Deutschen Umwelthilfe unterstützt.

Johannes König und Elias Friedrich wollen laut eigener Aussage künftig auch dafür sorgen, dass es mehr Veranstaltungen für die Studenten gebe – Feten, Kneipentouren, Dinge, die den Zusammenhalt förderten. Das sei in der Vergangenheit vernachlässigt worden.

Im Zuge des von ihnen geplanten Modernisierungsprozesses soll dabei auch das Thema Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommen. Bei der Planung der sogenannten Weihnachtsecke setze der neue Asta auf Produkte aus der Region. „Wir planen beispielsweise die Eier für die Backwaren regional und das Mehl aus dem ‚Unverpackt’-Laden einzukaufen. Das Bier würden wir gerne von einem Bierbrauer aus Homburg beziehen“, so Johannes König. Künftig verstärkt Mehrweg- statt Einwegbecher zu nutzen, halten die beiden für einen weiteren wichtigen Schritt.

Die Verwaltungsgebühr in Höhe von 50 Euro, die die Studenten seit dem laufenden Wintersemester zahlen müssen, sehen die neuen Asta-Vorsitzenden kritisch. „Wir wissen nicht, wofür das Geld eingesetzt wird, und sind deshalb im Gespräch mit den Verantwortlichen. Wir wollen, dass die Studenten hier einen Einblick bekommen, was mit ihrem Geld geschieht“, so Elias Friedrich. Der Beitrag sei ungerecht und müsse wenigstens in irgendeiner Form an die Studenten zurückfließen. Beispielsweise seien längere Öffnungszeiten der Bibliotheken und des Studierendensekretariats ein wichtiges Anliegen.

In der kurzen Zeit, in der der neue Asta im Amt ist, konnten sich die Vorsitzenden einen ersten Überblick über die Themen verschaffen, die sie künftig beschäftigen werden. Zunächst sei es wichtig, präsenter zu werden und mehr Öffentlichkeitsarbeit zu leisten, so Johannes König. Auch eine Umgestaltung der bisherigen Webseite sei geplant. Für die Zukunft wünschen sich die beiden auch, dass die Wahlbeteiligung an der Hochschule steigt. „Eine größere Mitwirkung der Studenten und damit auch ein besserer Rückhalt für den Asta stärkt unsere Position und kann uns dabei helfen, Anliegen der Studenten durchzusetzen und Verbesserungen herbeizuführen“, sagt Elias Friedrich.

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