Ein Studienplatz für 14 Bewerber

Saarbrücken. Der Ansturm auf den neuen Studiengang "Lehramt für Primarstufe und für Sekundarstufe I" war im vergangenen Wintersemester gewaltig: Für 60 Studienplätze gab es 846 Bewerbungen. Der Numerus Clausus lag je nach Schwerpunktfach zwischen 1,6 (Mathematik, Französisch) und 2,1 (Sport)

Saarbrücken. Der Ansturm auf den neuen Studiengang "Lehramt für Primarstufe und für Sekundarstufe I" war im vergangenen Wintersemester gewaltig: Für 60 Studienplätze gab es 846 Bewerbungen. Der Numerus Clausus lag je nach Schwerpunktfach zwischen 1,6 (Mathematik, Französisch) und 2,1 (Sport). Doch obwohl der Studiengang, in dem Lehrer bis zur Klassenstufe neun ausgebildet werden, so gut ankommt, wird sich an der Zahl der Studienplätze nichts ändern. Denn es sollen nur so viele Grundschullehrer ausgebildet werden, wie das Saarland auch braucht: "Darauf haben sich die Universität und das Ministerium geeinigt", erklärt Anett Sastges-Schank vom Zentrum für Lehrerbildung in Saarbrücken. "Wir wollen die Studenten schließlich nicht für die Arbeitslosigkeit ausbilden", erklärt sie weiter. Das saarländische Bildungsministerium bestätigt: Mit Blick auf die zu erwartende Entwicklung seien die bestehenden Plätze mehr als ausreichend.

Die Ausbildung der Grundschullehrer in Saarbrücken unterscheidet sich von der an anderen Universitäten: "Während häufig nur zwei Kernbereiche des Grundschulunterrichts studiert werden, müssen unsere Studenten alle - Deutsch, Mathematik und Sachunterricht - belegen", erklärt der Leiter des Zentrums für Lehrerbildung Hans Werner Bedersdorfer. Denn es sei wichtig, dass die Studenten als zukünftige Klassenlehrer in allen Kernbereichen Kompetenzen erwerben.

Saarbrücker Spezialitäten

Besonders hebt Bedersdorfer einen Schwerpunkt in der Didaktik für Sachunterricht hervor: "Hier geht es auch darum, wie man Grundschüler frühzeitig für die sogenannten Mint-Fächer motivieren kann." Zu diesen Fächern zählen neben Mathematik auch Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Ein besonderes Augenmerk liege an der Saar-Uni außerdem auf dem Kompetenzbereich Deutsch als Zweitsprache. "An anderen Unis gibt es das zwar auch, aber nicht in der Ausprägung", erklärt Bedersdorfer. "Der Kompetenzbereich ist besonders wichtig, damit die zukünftigen Lehrer allen Kindern Bildungschancen öffnen können." Auch denen, deren Muttersprache nicht Deutsch sei.

Dass sich die Studenten sehr für dieses Thema interessieren, zeigt die Statistik: Genau die Hälfte der Studenten hat "Deutsch als Zweitsprache" aus insgesamt vier Wahlpflichtbereichen gewählt. Ein weiteres Fach, das in diesen Bereich gehört, ist "Frühes Fremdsprachenlernen". Das gebe es an anderen Unis meist in Verbindung mit Englisch, in Saarbrücken ist es allerdings ans Fach Französisch gekoppelt.

Und was ist aus dem europäischen Schwerpunkt geworden, von dem vor zwei Jahren die Rede war? Daran werde gearbeitet: "Wir sind dabei, eine Erasmus-Vereinbarung mit Luxemburg zu formulieren", erläutert Bedersdorfer. In ein bis zwei Semestern solle es dann möglich sein, dass die Studenten aus Saarbrücken und Luxemburg grenzüberschreitend studieren können. "Auch die Dozenten sollen später im Austausch lehren und forschen können."

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