Die Wunschliste der Studentenwerke

Saarbrücken. Zwei zentrale Forderungen haben die Vertreter der Studentenwerke beim Jahrestreffen der Bafög-Verantwortlichen in Saarbrücken präsentiert. So sollen die Förderbeträge für Studierende regelmäßig an die Preis- und Einkommensentwicklung angepasst und die Bafög-Ämter sollen in die Lage versetzt werden, die Anträge im Interesse der Studierenden schneller zu bearbeiten

 Derzeit muss Bafög noch schriftlich beantragt werden, künftig soll das per Internet gehen.Foto: dpa

Derzeit muss Bafög noch schriftlich beantragt werden, künftig soll das per Internet gehen.Foto: dpa

Saarbrücken. Zwei zentrale Forderungen haben die Vertreter der Studentenwerke beim Jahrestreffen der Bafög-Verantwortlichen in Saarbrücken präsentiert. So sollen die Förderbeträge für Studierende regelmäßig an die Preis- und Einkommensentwicklung angepasst und die Bafög-Ämter sollen in die Lage versetzt werden, die Anträge im Interesse der Studierenden schneller zu bearbeiten.Im Jahr 2011 erhielten nach Angaben des Deutschen Studentenwerkes (DSW) bundesweit insgesamt 644 000 Studentinnen und Studenten Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, im Jahresdurchschnitt waren es 436 000 Studierende, womit die Förderquote bei 22,3 Prozent lag. 39 Prozent der Bafög-Empfänger bekamen eine Teilförderung, 61 Prozent die Vollförderung von derzeit 670 Euro monatlich. Das Bafög-Gesamtfördervolumen betrug 2011 rund 2,2 Milliarden Euro, wovon der Bund 65 Prozent und die Länder 35 Prozent aufbrachten.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde mahnt spätestens für 2013 eine Bafög-Erhöhung an - und zwar um fünf Prozent bei den Bedarfssätzen und um sechs Prozent bei den Elternfreibeträgen. Die Erhöhung hätte eigentlich bereits zum Wintersemester 2012/2013 kommen sollen, doch Bund und Länder konnten sich bislang wegen der damit verbundenen Kosten nicht einigen. Nur bei einer regelmäßigen Anpassung der Bafög-Sätze lasse sich die Förderquote stabil halten, meint der DSW-Vertreter, zumal viele Eltern "an der finanziellen Belastungsgrenze angekommen" seien.

Mehr Unterstützung der Länder verlangt Meyer auf der Heyde bei der Ausstattung der 58 Studentenwerke in Deutschland. Die einzelnen Einrichtungen benötigten dringend mehr Personal, um die Fülle der Bafög-Anträge zu bewältigen und lange Wartezeiten für die Empfänger zu vermeiden. Eine Entlastung für die Bafög-Ämter und eine geringere Fehlerquote in den Anträgen versprechen sich die Studentenwerke von der bundesweiten Einführung eines Internet-Meldeverfahrens nach dem Vorbild von "Elster", dem Online-Steuerverfahren der Finanzämter. Allerdings ist auch die Finanzierung dieses Projekts noch unklar.

Auf der "Wunschliste" des DSW steht weiterhin, dass die Förderung künftig auch in der Phase zwischen einem Bachelor-Abschluss und dem Beginn eines Master-Studiums gewährt wird, und dass es sie für ein Teilzeit-Studium gibt. Bafög soll zudem nicht nur für ein Studium innerhalb der EU, sondern für alle "Bologna-Staaten" gültig sein. Schließlich will man, dass beim Bafög auch unterschiedliche Lebenssituationen (wie die Pflege von Angehörigen oder gesellschaftliches Engagement) berücksichtigt werden sollten.

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