Streit ums Parken auf dem Unigelände Die Universität soll autofreie Zone werden

Saarbrücken · Der Asta fordert ein komplettes Parkverbot auf dem Campus der Saar-Uni im Saarbrücker Stadtwald. Doch dafür gibt es nach Ansicht des Uni-Präsidiums aus Geld- und Platzmangel derzeit keine Chance.

 Einen Parkplatz zu finden, gestaltet sich auf dem Campus in Saarbrücken oftmals schwierig.

Einen Parkplatz zu finden, gestaltet sich auf dem Campus in Saarbrücken oftmals schwierig.

Foto: Iris Maria Maurer

Der Asta der Saar-Uni fordert ein Parkverbot auf dem Saarbrücker Campus der Uni. Nur noch Behinderte und die Lieferanten der Uni sollen künftig aufs Gelände der Hochschule im Saarbrücker Stadtwald fahren dürfen, heißt es in einem Schreiben an das Uni-Präsidium. Der Campus sei schon morgens von parkenden Autos weitgehend blockiert, beklagen die Studentenvertreter. Insgesamt gibt es nach Angaben der Saar-Universität 3700 Zufahrtsgenehmigungen zum Campus. Die parkenden Autos verlegten dort vielen Menschen mit Behinderungen den Weg und verstellten jeden Tag wichtige Feuerwehrzufahrten, warnt der Asta. Auch der Busverkehr werde immer wieder gestört, schreiben die Asta-Vorsitzenden Katharina Waller, Benedict-Julian Weber und Johannes Klein.

Fürs Parken auf dem Campus gebe es auch deshalb keinen Grund, weil die Hochschule mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Fahrrad sehr gut zu erreichen sei, schreibt der Asta. Die Uni-Leitung solle das wilde Parken im Stadtwald nicht länger tolerieren und stattdessen den Campus für Radfahrer attraktiver machen und sich für eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs einsetzen. Das Uni-Gelände sei als Parkplatz auch deshalb unnötig, weil es rundum Parkhäuser gebe. „Auch Studierende nutzen diese und erreichen in wenigen Minuten das gewünschte Gebäude.“

Beim Uni-Präsidium stößt der Vorschlag der Studenten durchaus auf Verständnis – doch gibt es da ein großes Aber. „Grundsätzlich würde die Universitätsleitung einen autofreien Campus sehr begrüßen“, erklärt Roland Rolles, Vizepräsident für Verwaltung und Wirtschaftsführung. Doch dann müssten neue Parkhäuser rund um den Campus gebaut werden. Dafür gebe es weder Platz noch Geld. Parkhäuser wären ein Zuschussgeschäft, für das es einen Geldgeber braucht. Und der sei nicht in Sicht.

Das Thema Parken ist an der Saar-Uni ein Dauerbrenner, der in der Vergangenheit immer wieder zu heißen Diskussionen geführt hat. Das letzte Mal in dieses Wespennest gestochen hat der vergangene Uni-Präsident Volker Linneweber. Er hatte kurz vor Ende seiner Amtszeit vor dem Hintergrund der kritischen Finanzsituation der Hochschule Parkgebühren angeregt, zwei Euro pro Tag auf dem Campus, die Hälfte in den Parkhäusern. Die Personalräte lehnten das damals kategorisch ab. „Eintrittsgebühren auf dem Campus, das geht nicht“, erklärte Hans-Joachim Weber vom Personalrat des Verwaltungs- und Technischen Personals. Patrik Zeimetz, Vorsitzender des Personalrats des wissenschaftlichen Dienstes, hielt den Vorschlag damals für „indiskutabel“. Das Thema war dann nach einem Schlichtungsverfahren im Sande verlaufen.

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