Deutsche Unis beliebt bei ausländischen Studenten

Saarbrücken. Paris? London? Oder vielleicht doch lieber Saarbrücken? Für Audrey Schlegel aus dem französischen Colmar ist das längst keine Frage mehr. Sie komme aus einer sehr europäisch geprägten Familie, erzählt die heute 22-Jährige in fast perfektem Deutsch. Deshalb habe es sie bereits als Erasmus-Studentin an die Saar gezogen

 Die Französin Audrey Schlegel (rechts) studiert an der Saar-Uni. Foto: BMBS

Die Französin Audrey Schlegel (rechts) studiert an der Saar-Uni. Foto: BMBS

Saarbrücken. Paris? London? Oder vielleicht doch lieber Saarbrücken? Für Audrey Schlegel aus dem französischen Colmar ist das längst keine Frage mehr. Sie komme aus einer sehr europäisch geprägten Familie, erzählt die heute 22-Jährige in fast perfektem Deutsch. Deshalb habe es sie bereits als Erasmus-Studentin an die Saar gezogen.Abrunden wollte sie ihr Studium dann eigentlich an einer der renommiertesten Managerschmieden Großbritanniens. Doch schnell merkt sie, dass ihr in den Seminaren der Praxisbezug fehlt. Auch die hohen Schulgebühren von 11 000 Pfund jährlich (fast 14 000 Euro) schmerzten. Audrey Schlegel bricht ihr Studium in London ab und entscheidet sich für das Master-Studium "Europäische Integration" an der Universität des Saarlandes.

Für den besonderen Aufbaustudiengang am Europa-Institut der Universität zahlt sie 5000 Euro Studiengebühren im Jahr. Und sie könne viel eigenständiger arbeiten und werde viel mehr gefordert, sagt die Jurastudentin: "Der Praxisbezug ist höher, die Professoren sitzen nicht im Elfenbeinturm." Ein weiterer Pluspunkt sei das Deutschlandstipendium, mit dem private Förderer und der Staat begabte Studenten gemeinsam unterstützen. Für das kommende Semester wolle sie sich dafür bewerben: "Gute Noten habe ich ja", sagt Audrey lachend. Schließlich will sie nach ihrem Studium auch noch in Deutschland promovieren.

Mit ihrem positiven Urteil steht die junge Französin offenbar stellvertretend für eine ganze Generation ausländischer Studenten. Sie alle schätzen das praxisnahe und forschungsstarke Studium an deutschen Hochschulen, ergab im Frühjahr eine Befragung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unter rund 17 000 ausländischen Studierenden.

Für das Studium in Deutschland sprechen inzwischen auch finanzielle Gründe, wie kanadische Forscher in einer internationalen Studie berichten. Demnach ist es für Studierende in der Bundesrepublik vergleichsweise einfach, sich ein Studium zu leisten. Ein Grund dafür sei auch das im Jahr 2011 eingeführte Deutschlandstipendium. 5400 Studenten wurden damit bereits im ersten Jahr unterstützt, gab das Statistische Bundesamt bekannt. Immerhin knapp 400 von ihnen waren Studierende aus dem Ausland. red

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