Am Freitag gibt's den Fisch-Flitzer
Saarbrücken. In der Saarbrücker Uni-Mensa werden seit wenigen Wochen Kinderträume wahr. Mahnte früher die Mutter, nicht mit dem Essen zu spielen, kreieren Studenten der Hochschule jetzt Kunstwerke aus dem Mensa-Speiseplan.So wird aus Schnitzel und Pommes das Trojanische Pferd und aus Reibekuchen mit Apfelmus ein wütender Brillen-Nerd
Saarbrücken. In der Saarbrücker Uni-Mensa werden seit wenigen Wochen Kinderträume wahr. Mahnte früher die Mutter, nicht mit dem Essen zu spielen, kreieren Studenten der Hochschule jetzt Kunstwerke aus dem Mensa-Speiseplan.So wird aus Schnitzel und Pommes das Trojanische Pferd und aus Reibekuchen mit Apfelmus ein wütender Brillen-Nerd. Aus Fischfilet wird ein Cabrio-Flitzer, aus Hähnchenflügel mit Paprikasoße ein verrückter Kannibale mit Karottenröckchen und aus Nudeln mit Soße ein frischfrisierter Zombie. Den Machern geht es dabei allerdings nicht ums Spielen. "Wir spielen nicht mit dem Essen, wir drapieren es", betont Maurice Etoile, der das Projekt "Mensabattle" mit einem Freund aus Berlin ins Leben gerufen hat. Ursprünglich ging es bei dem Wettkampf darum, wer die "coolere Mensa" mit dem besseren Essen hat - die Saar-Uni oder die Berliner Hochschule. Die beiden Studenten schickten sich eine Zeit lang privat Bilder ihrer verschönerten Mensa-Mahlzeiten hin und her.
Etoile, der in den Endzügen seines Informationswissenschaftsstudiums steckt, hat die Ursprungsidee an der Saar-Uni jetzt wiederbelebt und trägt die Fotos seiner Kunstwerke aktuell und fast täglich mit seinem Freund André Hellemeier über viele Medienkanäle in die Öffentlichkeit. Die Bilder gibt es im Internet auf Facebook, Twitter, tumblr und Pinterest zu sehen. Die Resonanz ist enorm: Trotz Semesterferien hat die Facebook-Seite seit ihrem Start am 3. Februar über 200 Fans, die sich rege über die Kartoffelfiguren, Soßengesichter und Spaghettimonster unterhalten. Tendenz steigend. Den Appetit verderben lässt sich durch die drapierten Speisen keiner. Man wünscht sich mit dem Fisch-Flitzer am Freitag ein schönes Wochenende und begrüßt schönes Wetter mit einer Sonne aus Pommes. Dadurch wird auch klar, dass es bei der Aktion hauptsächlich um Spaß geht.
Aber auch um Kunst und um Social Media Marketing, wie Maurice Etoile erzählt. Der 29-Jährige, der Kochen und Fotografieren zu seinen größten Hobbys zählt, legt nämlich großen Wert auf schön angerichtetes Essen. Und er schreibt gerade seine Abschlussarbeit darüber, wie man per Internet beziehungsweise über soziale Medien möglichst viele Menschen für ein bestimmtes Thema erreichen kann.
"Das ist auch das Ziel des Mensabattle", erzählt er. Toll wäre es, möglichst viele Studenten zu erreichen, die daran teilnehmen und lustige Fotos hochladen. Eingeladen sei dazu jedermann, nicht nur deutschlandweit, sondern auf der ganzen Welt. Denkbar wäre es auch, die besten Bilder zu prämieren. Im Moment liegt der Wettkampfgedanke allerdings noch brach, weil die geposteten Bilder fast ausschließlich aus der Saarbrücker Uni-Mensa stammen. Das will Etoile ändern, indem er seine Idee via Internet verbreitet. Die abgelichteten Kunstwerke wandern übrigens nicht in die Mensa-Mülleimer: "Ich esse meinen Teller immer auf", lacht Maurice Etoile.
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