Hobbyforscher dürfen an Bord

Saarlouis. Angst vor einer Magenspiegelung? Dank einer Pillcam, einer Pille mit eingebauter Kamera, ist das vielleicht bald nicht mehr nötig. Einmal geschluckt, filmt die Kamera das Innere des Magens. Wie das funktioniert, erfährt der Besucher auf der MS Wissenschaft, einem umgebauten Binnenfrachtschiff, das seit gestern in Saarlouis vor Anker liegt

 Die MS Wissenschaft ist wieder auf der Saar unterwegs. Das Schiff liegt noch bis morgen in Saarlouis vor Anker. In Saarbrücken ist die schwimmende Ausstellung ab Freitag zu sehen. Foto: Semeraro

Die MS Wissenschaft ist wieder auf der Saar unterwegs. Das Schiff liegt noch bis morgen in Saarlouis vor Anker. In Saarbrücken ist die schwimmende Ausstellung ab Freitag zu sehen. Foto: Semeraro

Saarlouis. Angst vor einer Magenspiegelung? Dank einer Pillcam, einer Pille mit eingebauter Kamera, ist das vielleicht bald nicht mehr nötig. Einmal geschluckt, filmt die Kamera das Innere des Magens. Wie das funktioniert, erfährt der Besucher auf der MS Wissenschaft, einem umgebauten Binnenfrachtschiff, das seit gestern in Saarlouis vor Anker liegt.Auf der MS Wissenschaft ist seit 2002 jedes Jahr eine themenbezogene Ausstellung zu sehen. In diesem Jahr dreht sich auf den 600 Quadratmetern alles um "Neue Wege in der Medizin", so der Ausstellungstitel. Rund 30 Exponate wecken mit moderner Technik und Mitmachspielen das Interesse der kleinen und großen Besucher. Das Schiff als schwimmende Ausstellung geht auf eine Initiative von Wissenschaft im Dialog (WiD) zurück und tourt jährlich von Mai bis September durch Deutschland und Österreich.

Auf dem Wissenschaftsschiff zeigen fünf multimediale Stationen, woran Wissenschaftler arbeiten. Dabei geht es wie etwa bei der Pillcam in und um den menschlichen Körper, um Ernährung und Hilfe für Menschen mit Behinderung. An Bord können Hobbyforscher beispielsweise anhand spezieller Handschuhe das Altsein zu spüren oder das menschliche Gehirn in dreidimensionaler Ansicht betrachten.

Auch zwei Exponate der Universität des Saarlandes sind vertreten: "BallView" oder "Das virtuelle Labor - Wie aus digitalen Molekülen Medikamente werden" ist der Titel für ein Ausstellungsstück, das in Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg Universität Mainz entstanden ist. Es zeigt, wie am Computer Medikamente simuliert werden, die vielleicht in der Zukunft Krankheiten heilen könnten, die heute noch als unheilbar gelten. Mit dieser Arbeit sollen sich auch Alternativen zu teuren und für manche Menschen unverträgliche Medikamente finden lassen.

Im vorderen Teil des Schiffes hängt an den Wänden eine weitere Arbeit der Saar-Uni: Lebensgroße Porträts stellen kranke Kinder vor und erklären mit Hilfe von Steckbriefen, wie sich die Kinder im Leben zurechtfinden.

Die Themen sind anschaulich, aber auch sehr fachspezifisch erklärt. Deshalb ist die Ausstellung für Kinder ab zwölf Jahren geeignet. Wer die Ausstellung in Saarlouis an der Schiffsanlegestelle Theo Dohr besuchen möchte, hat noch morgen von zehn bis 19 Uhr die Gelegenheit dazu. Dann lichtet die MS Wissenschaft den Anker und nimmt Kurs auf ihre nächste Anlegestelle beim Saarspektakel in Saarbrücken. Dort wird sie von Freitag, 5. August, bis Sonntag, 7. August, vor Anker gehen. Der Eintritt zur Ausstellung ist überall frei.

ms-wissenschaft.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort