Hinter die Klinik-Kulissen blicken

St. Wendel. Zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten öffnete das Marienkrankenhaus St. Wendel am Sonntag seine Türen. Damit wurde ein Doppeljubiläum gefeiert: das 125-jährige Bestehen des Spitals sowie 20 Jahre Marienkrankenhaus "Am Hirschberg". Mehr als 1000 Gäste schauten sich um. Um 16 Uhr begann der letzte von drei Rundgängen durch das Haus

 Spaß an der Technik: Wie funktioniert das alles im Rettungswagen? Fotos: SZ

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 Claudia Lehmann erklärt Besuchern das Stangerbad.

Claudia Lehmann erklärt Besuchern das Stangerbad.

St. Wendel. Zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten öffnete das Marienkrankenhaus St. Wendel am Sonntag seine Türen. Damit wurde ein Doppeljubiläum gefeiert: das 125-jährige Bestehen des Spitals sowie 20 Jahre Marienkrankenhaus "Am Hirschberg". Mehr als 1000 Gäste schauten sich um. Um 16 Uhr begann der letzte von drei Rundgängen durch das Haus. Uwe Kröninger, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, führte die Besuchergruppe zunächst in die Abteilung für Physio- und physikalische Therapie. Dort erklärte die medizinische Bademeisterin Claudia Lehmann die verschiedenen Behandlungsmethoden. Es ging vorbei an Zimmern mit Arm-, Fuß- und Sitz-wannen und hinein in den Raum mit dem Stangerbad, bei dem die hydroelektrische Methode angewandt wird. "Wie lange dauert so eine Behandlung?", wollte ein Besucher wissen. "In der Regel 20 Minuten", sagte Claudia Lehmann, bevor Dr. Kröninger und eine Schwester die Gruppe über die "Schlüsselloch-Chirurgie" informierte. Bereits um die Mittagszeit hatte der Chefarzt einen von mehreren Vorträgen gehalten. "Die Leute stellten ganz gezielte Fragen", berichtete der Mediziner. Und diesen Wissensdurst zeigten die Besucher auch auf dem weiteren Rundgang durch das Krankenhaus. Auf der stationären Gynäkologie und Wöchnerinnen-Station konnte man einen Blick in den Kreißsaal werfen. "In der Geburtshilfe kann es von einer Minute zur anderen von ganz gut zu ganz schlecht gehen", sagte Eberhard Müller, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. In St. Wendel sei man für Eventualitäten gewappnet. "Der OP liegt um die Ecke. Dort können wir einen Notkaiserschnitt machen", so der Facharzt. Den Operationssaal hatten die Besucher schon zuvor gesehen und von Dr. Kröninger unter anderem erfahren, dass die Auskühlung eine Gefahr bei größeren Operationen sei. Deshalb liege der Patient unter einer besonderen OP-Decke. Auf der Palliativstation stellte Peter Koch-Gwinner "das jüngste Glied in der Versorgungskette" vor. Die Abteilung für Menschen mit einer begrenzten Lebenserwartung besteht erst seit rund vier Monaten. "Unser Ziel ist, dass die Patienten heimkehren können. Zudem kümmern wir uns um die Angehörigen", sagte Peter Koch-Gwinner. Wer wollte, konnte das Krankenhaus auch auf eigene Faust erkunden. So mancher blieb am Stand von Friederike Pfeifer, Nora Schneider und Daniela Schmelzer stehen. Dort konnte man sich den Blutzuckerspiegel messen lassen, und es gab Ernährungstipps. "Sehr zufrieden" war Gerd Leins, der kaufmännische Direktor des Krankenhauses, mit dem Tag der offenen Tür. "Wir legen sehr viel Wert darauf, dass Patienten und Angehörige Menschlichkeit spüren." Als im Krankenhaus bereits zusammengeräumt wurde, gab es immer noch ein Kinderprogramm, und im Festzelt wurde gefeiert. mic

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