Hilfe zur Selbsthilfe

St Wendel · Der saarländische Verein Entwicklungsförderung Benin zeigt bis Mitte Januar eine Ausstellung im Foyer des Landratsamtes. Es gibt Informationen über das Land sowie über die Arbeit des Vereins.

 Der Hausherr des Landratsamtes Udo Recktenwald und Vereinspräsidentin Heidrun Möller (zweite von links) erläutern die Exponate. Foto: Landratsamt

Der Hausherr des Landratsamtes Udo Recktenwald und Vereinspräsidentin Heidrun Möller (zweite von links) erläutern die Exponate. Foto: Landratsamt

Foto: Landratsamt

Es ist eines der ärmsten Länder der Erde, viele der über 7,5 Millionen Bewohner leiden unter Seuchen, Aids, Malaria und Tuberkulose: Benin, im Westen Afrikas. Seit über zehn Jahren setzt sich der saarländische Verein Entwicklungsförderung Benin (EFB) für diese ehemals französische Kolonie ein.

Die 70 Mitglieder initiieren in der Modellgemeinde Corpargo zahlreiche Projekte, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, um den Zugang zu Gesundheit, Ernährung und Bildung sicherzustellen. Dazu gehört der Aufbau der Grundversorgung ebenso wie Brunnen- und Schulbauten oder Unterstützung bei der Landwirtschaft.

Im Foyer des St. Wendeler Landratsamtes ist bis Mitte Januar eine Ausstellung zu sehen, die die Arbeit des Vereins, Land und Leute vorstellt. Die Bilder wurden von den Vereins-Mitgliedern gemacht, die im Durchschnitt drei Mal im Jahr vor Ort sind. Initiiert hat die Ausstellung Sylvia Schwan, die beim Kreisjugendamt arbeitet und sich seit vier Jahren im EFB engagiert.

"Die Ausstellung soll die Besucher des Landratsamtes für die Situation dieser Menschen sensibilisieren und würdigt das großartige Engagement des Vereins", sagte Landrat Udo Recktenwald bei der Ausstellungseröffnung. Er betonte, dass der Ansatz des Vereins - Hilfe zur Selbsthilfe - der richtige Weg sei, um nachhaltig Veränderungen herbeiführen zu können. Denn der Verein möchte die Einwohner in die Lage versetzen, eigenständig für eine bessere Gesundheitsversorgung, gerechte Bildungschancen und eine ausreichende Infrastruktur zu sorgen. Dabei gibt es Beratung und finanzielle Hilfe aus dem Saarland. Der Landrat hatte für den Verein noch eine Überraschung parat: "Wie jedes Jahr verzichte ich darauf, persönliche Weihnachtskarten zu verschicken und spende das eingesparte Geld für einen guten Zweck. Ein Teil geht dieses Jahr an den EFB."

Vereins-Präsidentin Heidrun Möller ging anschließend auf aktuelle Projekte vor Ort ein. Eine besondere Herausforderung dabei: die Benachteiligung von Mädchen. "Leider haben sie nicht die gleichen Chancen wie Jungen, werden oft von Bildungsmöglichkeiten ausgeschlossen", erläuterte Möller.

Der Verein habe daher 30 Schulpatenschaften für Mädchen ins Leben gerufen, denen damit der Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht werden soll. Möller: "Dies kostet im Jahr 160 Euro pro Mädchen; sie brauchen nicht nur Essensgeld, sondern auch Schuluniformen." Denn Bildung sei der erste Schritt zur Selbstständigkeit.

Für Gruppen ab fünf Personen werden Führungen durch die Ausstellung angeboten. Kontakt: Petra Scholl, Tel. (0 68 51) 8 01 20 56.

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