Hilfe von Teufels Oma

Heusweiler. Viele Kinder kennen das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren. Was die Musikbühne Mannheim aus der Vorgabe der Gebrüder Grimm gemacht hat, ist erstaunlich und sehr spannend. Regisseur Eberhard Streul hat die Geschichte zu einem veritablen Stück ausgebaut und sogar ein bisschen Mitmachtheater darin versteckt

Heusweiler. Viele Kinder kennen das Märchen vom Teufel mit den drei goldenen Haaren. Was die Musikbühne Mannheim aus der Vorgabe der Gebrüder Grimm gemacht hat, ist erstaunlich und sehr spannend. Regisseur Eberhard Streul hat die Geschichte zu einem veritablen Stück ausgebaut und sogar ein bisschen Mitmachtheater darin versteckt.

Mitmach-Stück für Kinder

Ein Dutzend Mädel und Jungs aus dem dritten Schuljahr durfte in der Höllenszene mittanzen. Eine knappe Stunde vor der Aufführung kamen sie zur Probe in die Heusweiler Kulturhalle. Beim Auftritt nach der Pause zeigten sie, dass sie bühnenfit sind und bekamen Szenenapplaus.

Das Bühnen-Märchen begann an der Stelle, als das Glückskind so alt ist die Prinzessin heiraten soll, wie es in einer Weissagung vorhergesehen wurde. Felix, so heisst der Hauptdarsteller im Stück, hievt schwere Säcke zusammen mit der Müllerin, die ihn einst in einer Pappschachtel aus dem Wasser fischte. Das Bühnenbild ist hübsch gestaltet: In der Mitte eine kleine Mühle, der Hintergrund ist himmelblau mit kleinen Wölkchen. Pfiffige Lieder, gesprochene Dialoge und kurze Erzählpassagen wechseln sich ab. Der Komponist Frank Steuerwald sitzt am Keyboard und begleitet die Aufführung.

Felix und die Müllerin tragen grauen Wams und Kniebund, Mieder und langen Rock. Schillernder kommt der König daher: Er glitzert und brilliert, dass es eine wahre Pracht ist. Doch er ist ein Böser und will - wie schon einst in dessen Kindertagen - Felix meucheln lassen. Selbst als Felix schließlich schon mit der Prinzessin mit den Apfelbäckchen turtelt und man bereits ans Happyend denkt, gibt der böse König nicht auf: "Du gehörst aufs Schaffot. ich erkenne die Hochzeit nicht an. Punktum", droht der König und schickt Felix mit drei Fragen zur Hölle - und es ist eine temporeiche Höllerfahrt, bei der alles in gleissendes Rotlich getaucht ist. Auch in der Hölle geht es rund: Die Teufelsoma ist liebeskrank. Sie raucht Zigarette mit Spitze, behauptet, Physik sei ihr Gebiet, und pupst, zur lautstarken Freude aller Kinder, Felix ameisenklein: Zack - wirbelt einmal das Licht auf, und wusch - weg ist er. Die Grundschulkinder tanzen mit dem Dreizack in der Hand herum.

Neuer König ist Demokrat

Doch Felix bekommt Hilfe von der Teufels-Oma: Sie muss ihrem Enkel nur noch besagte drei goldene Haare ausrupfen, ihm dabei die Lösung der Fragen entlocken, und schon geht es dem Ende entgegen. Felix kriegt natrürlich seine Prinzessin, der König wird entthront, und was weiter geschieht, kann man sich selbst zusammenreimen, denn den Liedern nach ist Felix ein Demokrat.

Am 26. Januar führt die Musikbühne Mannheim das Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" im Saarlouiser Theater am Ring auf, und zwar um zehn und um 16 Uhr.

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