Hilfe nur im Umfeld des großen Festes?

Eine hilflose Frau in Bosen wird bestohlen. Unbekannte klauen ein für sie unverzichtbares Utensil: die Rampe, über die sie in ihre Wohnung gelangt und auch hinaus. Ihr fehlt das Geld, um die Überbrückungshilfe zu ersetzen. Die Versicherungen zahlen nicht. Nun sitzt die Rentnerin fest.Als die St

Eine hilflose Frau in Bosen wird bestohlen. Unbekannte klauen ein für sie unverzichtbares Utensil: die Rampe, über die sie in ihre Wohnung gelangt und auch hinaus. Ihr fehlt das Geld, um die Überbrückungshilfe zu ersetzen. Die Versicherungen zahlen nicht. Nun sitzt die Rentnerin fest.Als die St. Wendeler Zeitung diese Woche den Fall schilderte, melden sich zahlreiche Leser, bieten Hilfe an. Eine St. Wendelerin spendet, der Lions-Club in der Kreisstadt ebenso. Sogar in Saarbrücken spricht sich die missliche Lage herum, eine Leserin will ihre nicht benötigte Rampe hergeben. Und Landrat Udo Recktenwald erkundigt sich, ist besorgt ums Wohl der betroffenen 68-Jährigen.

Tja, so ist das halt zur Weihnachtszeit. Da sitzt die Geldbörse lockerer als sonst, um das eigene Gewissen zu beruhigen. Da blickt ein jeder ganz schnell mal hinüber, wo er sich karitativ nützlich machen kann. So denkt sicherlich manch Kritiker. Klar gibt es Menschen, die nur dann das Portmonee für Hilfsbedürftige zücken, wenn drinnen die Kerzen am eigenen Baum scheinen. Das nutzen viele soziale Einrichtungen, appellieren just in dieser Zeit an die Geberfreudigkeit derer, die haben.

Aber so schlecht ist unser Umfeld gar nicht. Das beweisen Beispiele: Spenden, die das ganze Jahr bei der SZ-Aktion "Hilf mit!" eingehen. Sowie die große Anteilnahme zu Jahresanfang, als einem Paar in Winterbach das Haus zusammenbrach. Da war weit und breit kein Weihnachten. Und jetzt? Hier gilt Gleiches. Denn diejenigen, die sich um die Bosenerin sorgen, hatten sich nicht wegen einer Erwähnung im Blatt gemeldet.

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