Hilfe für Pflegende gesucht

St. Ingbert. Frauen pflegen, Frauen entlasten: So sieht die Realität in der Pflege von Demenzkranken aus. "In drei von vier Fällen kümmern sich Frauen um einen pflegebedürftigen Angehörigen", sagt Sabine Kayser von der St. Ingberter Ortsgruppe der Hilfsorganisation Malteser

 Die Pflege (demenz-)kranker Angehöriger in Familien übernehmen meist Frauen. Foto: gms

Die Pflege (demenz-)kranker Angehöriger in Familien übernehmen meist Frauen. Foto: gms

St. Ingbert. Frauen pflegen, Frauen entlasten: So sieht die Realität in der Pflege von Demenzkranken aus. "In drei von vier Fällen kümmern sich Frauen um einen pflegebedürftigen Angehörigen", sagt Sabine Kayser von der St. Ingberter Ortsgruppe der Hilfsorganisation Malteser. Aber auch diejenigen, die sich beim Malteser-Entlastungsdienst für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz engagieren, sind weiblich: "Unter unseren Helfern ist nur ein Mann", so Kayser weiter. Als "Geschenk" zum 100. Internationalen Frauentag am 8. März wünschte sich Sabine Kayser mehr Helfer für den Demenzdienst: "Gerne Männer", betont sie. "Die Familienangehörigen pflegen den Demenzkranken rund um die Uhr und stellen sich und ihre Bedürfnisse hinten an", weiß Kayser und ergänzt: "Es sind in den meisten Fällen Frauen - die Ehefrauen, Töchter oder Schwiegertöchter, die über ihre finanziellen, psychischen und körperlichen Grenzen hinausgehen. Sie pflegen, bis sie selbst zum Pflegefall werden."Um Angehörige zu entlasten, haben die Malteser im vergangenen Jahr den ehrenamtlichen Dienst "Hilfen für Pflegende" gegründet. Ausgebildete Helfer, sogenannte Demenzbegleiter, übernehmen stundenweise die Betreuung des Demenzkranken im häuslichen Umfeld und in der Betreuungsgruppe Café Malta. Die Pflegenden gewinnen ein paar Stunden Zeit für sich, können sich mit Freunden treffen, Liegengebliebenes erledigen oder sich einfach ausruhen. "Die Nachfrage nach Unterstützung ist groß, deshalb benötigen wir dringend neue Helfer - vor allem auch Männer", sagt Sabine Kayser. Ein Grund: Die Malteser suchen für jeden Demenzpatienten einen passenden Helfer aus. Oft sind ehemalige Hobbys entscheidend, die während der Betreuungszeit aufgegriffen werden. "Die Männer, die wir besuchen, spielen gerne Karten oder Schach. Da wäre es wunderbar, wenn wir ihnen einen männlichen Helfer zur Seite stellen könnten", wünscht sich Kayser. Die Helfer werden von den Maltesern in einer 30-stündigen Ausbildung zu Demenzbegleitern qualifiziert und stetig weitergebildet. Erfahrungen in der Pflege sind nicht notwendig. "Entscheidend sind Geduld, Engagement, Einfühlungsvermögen und Zuverlässigkeit", so Kayser. red

Interessierte können sich bei Sabine Kayser von den Maltesern melden unter (01 75) 9 32 95 58 oder per E-Mail: Sabine.Kayser@malteser.org.

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