Hier wird die Schule bunt

Burbach. Mit rund 400 Schülern ist die Offene Ganztagsgrundschule (OGTGS) Weyersberg die größte Grundschule des Saarlandes. Ihre Größe ist nicht die einzige Besonderheit, mit der die Schule im Saarbrücker Stadtteil Burbach aufwartet

Burbach. Mit rund 400 Schülern ist die Offene Ganztagsgrundschule (OGTGS) Weyersberg die größte Grundschule des Saarlandes. Ihre Größe ist nicht die einzige Besonderheit, mit der die Schule im Saarbrücker Stadtteil Burbach aufwartet. Dank ihrer engen Zusammenarbeit mit der Schulkultur des städtischen Amtes für Kinder, Bildung und Kultur ist die OGTGS Weyersberg auch eine außergewöhnlich bunte Schule: überall in den langen Fluren hängen Gemälde und Zeichnungen von Kindern, Fantasiefiguren aus Pappmaschee und Recyclingmaterial werden demnächst im Foyer zu bewundern sein. Der Ort, an dem all die schönen Werke entstehen, befindet sich im Untergeschoss, wo 2010 ein "Raum für Kunst" als Atelier für die künstlerische Projektarbeit eingerichtet wurde. Hier ist viel Platz für Materialien wie Papier, Pappe, Farben und Schneidemaschine, an dem meterlangen Arbeitstisch finden gut 50 Kinder Platz.Einige Klassen kommen hier in den Genuss, ihrer Kreativität im Rahmen des regulären Kunstunterrichts während der gesamten Grundschulzeit unter Anleitung von Künstlerinnen und Künstlern wie Max Bousso, Anna-Maria Sannà oder Claudia Lang freien Lauf lassen zu können. Das Spektrum reicht von Erzähltheater über die Gestaltung eines eigenen Buches bis zu unterschiedlichsten Techniken des künstlerischen Gestaltens. Neben den auf vier Jahre angelegten Projekten gibt es auch zeitlich begrenzte Angebote.

"Das Interesse der Kinder ist sehr groß", berichtet Eva Mühlenbach, die als Konrektorin und Kontaktlehrerin für die Koordination der schulkulturellen Angebote an der OGTGS Weyersberg zuständig ist. Auch im Kollegium wachse die Nachfrage stetig, weshalb die Schule weiterhin nach Sponsoren für neue Projekte suche. Platz jedenfalls sei genug vorhanden, freut sich Mühlenbach und lädt zu einem Rundgang durch drei Nebenräume des "Raums für Kunst" ein, die derzeit renoviert werden, um künftig als Werkstatt, Material- und Trockenraum sowie Requisitenkammer für die Theaterprojekte zu dienen. Die "Expansion" lohnt sich, ist auch Schulleiterin Julia Beer überzeugt. "Durch die schulkulturelle Arbeit im Raum für Kunst können wir den Kindern ganz neue Zugänge verschaffen, indem wir Bildende Kunst und handwerkliches Arbeiten mit anderen Fächern wie Deutsch oder Mathematik verknüpfen". Außerdem biete das künstlerische Arbeiten auch Kindern, die in anderen Fächern Probleme hätten, die Chance, ihre Stärken und Talente zu entdecken. Nicht zuletzt ist es für die Schüler ein Erlebnis, über einen langen Zeitraum mit "echten" Künstlern zu arbeiten.

Die langfristigen Projekte werden nach Auskunft von Birgit Kollet vom Amt für Kinder, Bildung und Kultur komplett aus dem Schulkultur-Etat finanziert. Für kürzere Workshops und Projekte bemühen sich Birgit Kollet und die Schule um Drittmittel und Sponsoren. Mit Erfolg: so stellte der Bezirksrat West Mittel für die Grundausstattung des "Raums für Kunst" zur Verfügung, das Stadtteilbüro Burbach finanzierte über den Europäischen Sozialfonds einen Workshop, in dem Max Bousso rund 320 Schülern die afrikanische Kultur näher brachte.

Nicht nur Schüler, auch Erwachsene aus Burbach sollen den "Raum für Kunst" nutzen. Geplant sind laut Julia Beer Kooperationen mit der Volkshochschule, um die Grundschule als generationsübergreifenden Bildungsort mit dem Stadtteil zu vernetzen.

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