"Hier werden Chancen vertan"

Friedrichsthal. Bei der Gesellschaft für Freizeit und Tourismusberatung in Köln (ift) hat der Regionalverband Saarbrücken eine Tourismus-Strategie erstellen lassen (wir berichteten). Nach Angaben der Friedrichsthaler Linken sucht man in dem Papier Konzepte und Maßnahmen der Stadt Friedrichsthal allerdings vergebens. Der Ortsverband und die Stadtratsfraktion sind darüber sehr enttäuscht

 Ein Schmuckstück ist der Rechtsschutzsaal. Foto: np

Ein Schmuckstück ist der Rechtsschutzsaal. Foto: np

Friedrichsthal. Bei der Gesellschaft für Freizeit und Tourismusberatung in Köln (ift) hat der Regionalverband Saarbrücken eine Tourismus-Strategie erstellen lassen (wir berichteten). Nach Angaben der Friedrichsthaler Linken sucht man in dem Papier Konzepte und Maßnahmen der Stadt Friedrichsthal allerdings vergebens. Der Ortsverband und die Stadtratsfraktion sind darüber sehr enttäuscht. Zeige dies doch deutlich, dass sich die Stadt nicht um eine bessere Zukunftsentwicklung bemühe. Kultur- und Städtetourismus, Geschäfts-, Aktiv- und Gesundheitstourismus, so der Ortsverbands-Vorsitzende Jürgen Trenz, seien wichtige Gradmesser für eine positive Zukunft. In der Studie seien diesbezüglich keine Aktivitäten der Stadt Friedrichsthal zu finden, kritisiert Trenz. Dabei habe die Kommune mit dem ältesten Gewerkschaftshaus Deutschlands, dem Rechtsschutzsaal in Bildstock, dem landschaftlich sehr schön gelegenen Hoferkopf und dem Naherholungsgebiet Saufangweiher Pfunde, mit denen man wuchern könne. Auch den Standort Maybach mit seinen prämierten Bergarbeiter-Häusern und dem Hintergrund des ehemaligen Bergbaus könnte man sicherlich gut vermarkten.Als Konzept kann sich Jürgen Trenz hier beispielsweise einen Premium-Wanderweg zu industriegeschichtlichen Wahrzeichen vorstellen. Auch müsse man den Rechtsschutzsaal als Veranstaltungsort viel besser vermarkten. Mit einem entsprechenden Konzept könne man sicherlich auch an Fördergelder kommen. Auf diesem Gebiet sei die Nachbarstadt Sulzbach Friedrichsthal einen großen Schritt voraus.

So habe Sulzbach eine eigene Tourismusstrategie entwickelt und erarbeite sich mit dem Nachbau einer historischen Salzgewinnungsanlage ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal in der Region. Manfred Klein, der Fraktionsvorsitzende der Linken im Friedrichsthaler Stadtrat, ist enttäuscht, dass die anderen Parteien in der Kommune die Verwaltung nicht mehr forderten. Hier würden große Chancen vertan. In den umliegenden Städten und Gemeinden, vor allem in Sulzbach, könne man eine Aufbruchstimmung erkennen. Die fehle in Friedrichsthal leider völlig. Ob die Pflege kultureller Errungenschaften oder eine Hotelansiedlung - überall seien verstärkte Aktivitäten zu erkennen. Manfred Klein: "Die Zukunftsentwicklung der Stadt Friedrichsthal muss schnellstens zur Chefsache werden." Nach Angaben von Ralf Parino, dem Pressesprecher des Regionalverbandes Saarbrücken, konnten die Kommunen an der Tourismusstrategie im Rahmen von Workshops mitarbeiten.

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