"Hier treffen sich Gott und die Welt"

Püttlingen. Was hat die Fußball-WM mit dem Püttlinger Wochenmarkt zu tun? Viel. Weil auf dem Kardinal-Maurer-Platz in den letzten Wochen beim Public Viewing die Länderspiele aus Südafrika gezeigt wurden, verlegte die Stadt in dieser Zeit den Wochenmarkt auf den benachbarten Marktplatz

 Der Markt am Marktplatz: Was vom Namen her zusammenpasst, ist in Püttlingen eher ungewöhnlich, denn nur ausnahmsweise war der Markt vom Kardinal-Maurer-Platz umgezogen. Während unseres Foto-Termins fanden auch nur wenige Menschen - vielleicht, weil es ungewohnt war? - den Weg zu den Marktständen. Foto: Jenal

Der Markt am Marktplatz: Was vom Namen her zusammenpasst, ist in Püttlingen eher ungewöhnlich, denn nur ausnahmsweise war der Markt vom Kardinal-Maurer-Platz umgezogen. Während unseres Foto-Termins fanden auch nur wenige Menschen - vielleicht, weil es ungewohnt war? - den Weg zu den Marktständen. Foto: Jenal

Püttlingen. Was hat die Fußball-WM mit dem Püttlinger Wochenmarkt zu tun? Viel. Weil auf dem Kardinal-Maurer-Platz in den letzten Wochen beim Public Viewing die Länderspiele aus Südafrika gezeigt wurden, verlegte die Stadt in dieser Zeit den Wochenmarkt auf den benachbarten Marktplatz.

Dort fand er, wie der Name des Platzes schon sagt, früher schon einmal statt, bis er vor ein paar Jahren auf Wunsch der Marktbeschicker zum Maurerplatz vor dem Rathaus verlegt wurde.

Bis jetzt, denn durch den fußball-bedingten Umzug wurden Begehrlichkeiten geweckt: "Wir haben festgestellt, dass viele Püttlinger ihren Markt wieder am alten Standort haben möchten", teilte Edmund Altmeyer, Vorsitzender der Püttlinger CDU, mit. Altmeyer und einige seiner Parteifreunde haben am vergangenen Freitag, dem letzten Markttag vor dessen Rückkehr auf den Kardinal-Mauer-Platz, eine kleine Umfrage gestartet - die Saarbrücker Zeitung hat die Kommunalpolitiker dabei begleitet.

"Wir können feststellen, dass die überwiegende Zahl der Kunden mit dem Marktplatz sehr zufrieden ist", resümierten am Ende Altmeyer und Gosbert Hubertus, Fraktionsführer der CDU im Stadtrat. Er muss letztendlich über den Standort des Marktes entscheiden - hier einige Stimmen: "Hier bin ich aufgewachsen und kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass unser Wochenmarkt an einer anderen Stelle als auf dem Marktplatz stattfinden soll", sagt Eckhardt Kiefer. Herbert Geiger schließt sich an: "Der Marktplatz hat das beste Flair für den Wochenmarkt.""Hier treffen sich Gott und die Welt: Hier gehört der Markt hin", sagt Adelheid Schmidt.

Den Mitgliedern der CDU konnte aber auch nicht entgehen, dass die meisten Marktbetreiber zum Kardinal-Maurer-Platz zurück wollen. Reinhold Walz, in Püttlingen auch als "Honigmann" bekannt, stellt fest: "Der Marktplatz ist zwar schöner, aber auf dem anderen Platz ist viel mehr los." Ebenfalls eine Lanze für den Kardinal-Maurer-Platz brach der Händler Christian Mayer, der seit 35 Jahren in Püttlingen Textilien verkauft: "Da drüben ist viel mehr Betrieb. Hier kommen wir Händler kaum auf unsere Standgebühren." Mit Gewürzen aus aller Welt handelt Susanne Hoffmann, die ebenfalls zurück zum Maurerplatz möchte. Hoffmann: "Was nützt uns hier der ganze schöne Platz mit seinem Brunnen und den herrlichen Ahornbäumen, wenn die Kunden ausbleiben und der Umsatz nicht stimmt?"

Margarethe Serf, die als Fachverkäuferin in einem Textilgeschäft auf dem Marktplatz arbeitet und deshalb gerne eine Verlagerung des Wochenmarktes zum Marktplatz sähe, macht einen Kompromissvorschlag: "Man könnte die Attraktivität der Veranstaltung leicht mit Veranstaltungen wie etwa einem regelmäßigen Marktfrühstück steigern. Dann würde auch das Publikum nicht ausbleiben."

Die CDU Püttlingen will das Thema nach den Ferien in den Stadtrat einbringen - zum Abwägen des Für und Wider.

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